Nach 2:7-Schmach

Kühbauer: „Wir eröffnen kein Scherbengericht!“

„Glaubst, wir fahren jetzt am Sonntag nach Graz, nur um uns den Uhrturm anzuschauen? Wir werden die Kräfte bündeln, das wird uns nicht aus der Bahn werfen.“ Lange hatte Didi Kühbauer (oben im Video) nach der 2:7-Schmach den Interview-Marathon souverän gemeistert, aber dann platzte es aus Rapids Trainer heraus: „Ja, es war keine normale Niederlage. Wir eröffnen jetzt aber kein Scherbengericht!“

Weiters erklärt er: „Deshalb werden wir auch nicht alles über den Haufen werfen. Wir sind seit Wochen von der Spieleranzahl am Limit, dass es dann gegen die beste Mannschaft so ein Spiel gibt, kann passieren. Aber deshalb vergessen wir nicht, was im letzten Jahr erarbeitet wurde, bislang ist es eine gute Saison.“

(Bild: GEPA )

In der man - so verrückt das klingt - mit dem 2:7 eigentlich das offizielle Ziel erreicht hat: Platz vier, ein (Quali-)Ticket nach Europa ist fix. Kurios auch, dass Rapid 58 Prozent der Zweikämpfe gewann. Aber gefühlt keinen im Strafraum. Das führte zum Debakel. Fünf Gegentore fielen aus Standards. „Wennst in der Box nicht aktiv verteidigst, wird’s gegen jeden schwer“, ärgerte das Kühbauer. Auch Kapitän Schwab war geknickt: „Wir waren nicht wach im Kopf, das ist schwer zu verdauen, wir müssen aber irgendwie aufstehen, eine Reaktion zeigen.“

Positive Aspekte?
Zunächst folgt aber die Video-Analyse. Da wird es schwierig, aus dem 2:7 positive Aspekte herauszufiltern. Vielleicht die ersten 20 Minuten. Und die Leistung von Stürmer Ercan Kara: Tor und Assist, dazu gut die Bälle gesichert. In Graz muss er wegen Fountas’ Disziplinlosigkeit wieder ran. Da muss Rapid siegen, um Wolfsberg im Kampf um das direkte Ticket in die Gruppenphase auf Distanz zu halten. Und Sturm ist ja noch mehr am Sand als jetzt Rapid. Das sogar seit Wochen.

Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung