Wegen Verdachtsfall

Van der Bellen verschiebt Slowakei-Besuch

Österreich
24.06.2020 09:30

Die erste Auslandsreise von Bundespräsident Alexander Van der Bellen seit dem Corona-bedingten Lockdown muss wegen eines Verdachtsfalls verschoben werden. Am Mittwoch in der Früh wurde ein Coronavirus-Verdacht in der slowakischen Präsidentschaftskanzlei gemeldet. Van der Bellen wird damit seine slowakische Amtskollegin Zuzana Čaputová (47) doch nicht am Mittwoch treffen.

Einer der Mitarbeiter der slowakischen Präsidentin kam mit einer Person in Kontakt, die positiv auf Corona getestet wurde. Die slowakische Präsidentin wird daher ihr gesamtes geplantes Programm bis einschließlich Freitag absagen und bis dahin vorsorglich in Quarantäne bleiben. Čaputová werde Van der Bellen telefonisch kontaktieren und dabei auch ihr Bedauern über die leider notwendige Verschiebung ausdrücken, teilte die Präsidentschaftskanzlei mit.

Die Slowakei ist an sich vom Coronavirus im Vergleich zu anderen Ländern wenig getroffen worden. Insgesamt wurden 1589 Infektionen registriert. 28 Menschen starben und 113 aktive Fälle gibt es laut Johns-Hopkins-Universität. Zum Vergleich: In Österreich sind es 17.324 bestätigte Fälle, 454 aktive und 693 registrierte Todesfälle.

Frühe Restriktionen
Die Slowakei hatte sehr früh Restriktionen eingeführt: Schulen wurden geschlossen, drei Tage nachdem die erste Infektion bestätigt wurde. Auch die Grenzen wurden früh zugemacht. Zuletzt wurden die Maßnahmen aber wieder gelockert: Die Grenze zwischen Österreich und der Slowakei wurde am 5. Juni geöffnet, damit sind keinerlei Auflagen wie Heimquarantäne oder Covid-Test mehr erforderlich. Auch in andere Länder können die Slowaken wieder reisen. Den Slowaken ist es seit dem Wochenende wieder erlaubt, am Sonntag einkaufen zu gehen und Sportveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern zu besuchen. In Innenräumen bleibt aber die Maskenpflicht aufrecht.

Wann der Besuch nun nachgeholt wird, war vorerst nicht bekannt. Die beiden Staatsoberhäupter hatten ein ausführliches Vier-Augen-Gespräch in Čaputovás Heimatort Pezinok geplant. Dabei hätte es um die europäische Zusammenarbeit infolge der Corona-Krise, den wirtschaftlichen Neustart und die Bewältigung der Klimakrise gehen sollen.

Van der Bellen hatte die slowakische Präsidentin, die seit Juni 2019 im Amt ist, Ende August des Vorjahres zu einem ersten bilateralen Gespräch getroffen. Er bezeichnete Čaputová damals als „Mitstreiterin gegen die Klimakrise“. Die ehemalige Bürgeranwältin und Umweltaktivistin, damals Vizechefin der außerparlamentarischen linksliberalen Partei „Progressive Slowakei“, ist die erste slowakische Staatspräsidentin.

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