Wie die Bienen

Forscher entwickelt künstliches Insektenauge

Wissenschaft
27.08.2010 12:56
Die Welt mit den Augen der Biene sehen, das will der deutsche Physiker Wolfgang Stürzl. Jetzt hat er eine Kamera entwickelt, welche den Panorama-Blick der Insekten nachahmt. Das künstliche Auge soll bei der Entwicklung von Robotern helfen.

Mit Hilfe des künstlichen Insekten-Auges will Stürzl das Verhalten der Bienen erforschen. Langfristig könnten seine Erkenntnisse dann beim Bau einer Roboter-Biene helfen. "Trotz ihres kleinen Gehirns hat die Biene eine facettenreiche Sicht auf die Welt und kann erstaunlich gut navigieren. Einen Roboter zu bauen, der genauso klein ist und autonom fliegen kann, das wäre schon eine Leistung", so der Wissenschaftler.

300 Grad Panoramablick
Wichtig sei es herauszufinden, wie die Wahrnehmung und Bewegung des Insekts zusammenhängen. "Wenn wir das verstanden haben, können wir es auf kleine Fluggeräte übertragen." Wichtig für die Mini-Flugobjekte könnte vor allem der Panoramablick der Biene sein. Mit einem Sichtfeld von rund 300 Grad nehmen die Honigsammler sogar wahr, was hinter ihrem Rücken passiert.

Gleichzeitig liefert die Arbeit am künstlichen Auge auch Erkenntnisse über die Biene selbst. Um es nachzubauen, hat Stürzl eine winzige Videokamera mit einer speziellen Linse kombiniert. Die Entwicklung hat Jahre gedauert, doch jetzt funktioniert das Gerät fast annähernd so wie ein Bienenauge.

Einsatz bei der Suche nach Verschütteten
Die Mini-Flugroboter könnten beispielsweise bei der Suche nach Erdbebenopfern helfen, da sie mit der Kombination von Sichtfeld und Bewegung der Insekten schnell Hindernissen ausweichen könnten. Auch US-Wissenschaftler an der Universität Berkley arbeiten an einem künstlichen Insektenauge. Dieses soll bei Überwachungskameras zu Einsatz kommen.

Mit einem echten Bienenauge hat Wolfgang Stürzls Erfindung allerdings äußerlich nicht viel gemeinsam. Die Kamera liefert die Aufzeichnungen an einen Computer, der sie dann zu einem Bild macht, dass der Bienenpersektive ähnelt. Trotz ihrer fast 5.500 Linsen pro Auge nimmt die Biene ihre Umgebung zwar nur sehr verschwommen wahr, doch Stürzl erklärt: "Manchmal ist es wichtiger, ein großes Sichtfeld zu haben, als eine hohe Auflösung."

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