06.05.2020 11:35 |

Parteichefin bleibt

SPÖ: 71 Prozent bei Umfrage für Rendi-Wagner

Pamela Rendi-Wagner bleibt SPÖ-Vorsitzende. Bei der mit Spannung erwarteten Mitgliederbefragung erhielt sie 71,4 Prozent Zustimmung. Die Beteiligung lag bei 41,3 Prozent - was im Vergleich zu den 22 Prozent der letzten Mitgliederbefragung unter Christian Kern eine markante Steigerung ist. Damit sieht sich die wegen schwacher Wahlergebnisse und Umfragewerte unter Druck geratene Parteichefin ausreichend gestärkt, wie sie in einer schriftlichen Stellungnahme kundtat.

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

In absoluten Zahlen haben sich 46.579 SPÖ-Mitglieder dafür ausgesprochen, dass die Partei ihre Arbeit mit Pamela Rendi-Wagner an der Spitze fortsetzt. Die Beteiligung von 42,7 Prozent entspricht 67.319 Einsendungen. Die bisher stärkste Marke bei einem entsprechenden Mitglieder-Votum lag bei 22,1 Prozent. Allerdings beziehen sich die 42,7 Prozent nur auf die Umfrage im Gesamten, also auch die inhaltlichen Punkte. Die Vertrauensfrage beantworteten 41,3 Prozent. Der Rest kreuzte hier also weder Ja noch Nein an.

Die Rekordbeteiligung zeige, dass es richtig gewesen sei, die Mitglieder einzubinden, schreibt Rendi-Wagner: „Sie wollen mitreden und sie wollen, dass ihre Meinung auch gehört wird.“ Das große Vertrauen gebe ihr und der gesamten SPÖ Rückhalt und Kraft für die kommenden wichtigen politischen Aufgaben. 

Video: Die Statements von Rendi-Wagner und den SPÖ-Granden kurz vor dem Ergebnis

Granden erwarteten positives Ergebnis
Die Granden der SPÖ waren bereits vor dem Parteivorstand davon ausgegangen, dass Pamela Rendi-Wagner die von ihr gestellte Vertrauensfrage positiv beantwortet bekommen würde. Als Messlatte für einen Erfolg hatten sowohl Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser als auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig eine Zwei-Drittel-Mehrheit unter jenen Mitgliedern, die sich an der am 2. April beendeten Umfrage beteiligt haben, festgelegt. Mit 71 Prozent ist diese Latte zwar erreicht, ob es die Führungsdebatte in der SPÖ tatsächlich beenden wird, wird sich zeigen.

Kaiser hatte zudem vor dem Parteivorstand betont, ihm wäre auch eine entsprechende Beteiligung wichtig. Ludwig hatte noch am Dienstag gesagt, man würde „gute Werte“ für Rendi-Wagner erwarten. Das Mitgliedervotum über die Vorsitzende an sich zog Ludwig aber einmal mehr in Zweifel: „Sie wissen ja, ich hätte eine solche Frage nicht für notwendig erachtet“, schließlich sei Rendi-Wagner mit mehr als 97 Prozent der Delegiertenstimmen gewählt. Sie habe aber „ein klares Votum der Mitglieder als zusätzliche Unterstützung“ gewollt.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hatte am Dienstagabend in der ORF-Sendung „Report“ gesagt, er selbst kenne das Resultat noch nicht - er zeigte sich jedoch davon überzeugt, dass die Medizinerin an der Parteispitze bleiben wird.

NÖ-Chef glaubte an „sehr gutes Ergebnis“
Davon ging auch Niederösterreichs SPÖ-Chef Franz Schnabl, der nicht unbedingt zu den größten Förderern Rendi-Wagners zählt, aus. Er glaubte an ein „sehr gutes Ergebnis“ und zeigte sich überzeugt, dass die Personaldebatte mit dem heutigen Tag beendet sei. Eine ähnliche Hoffnung hatte Kaiser. Gerade in diesen Zeiten brauche es eine starke und geschlossene Partei.

Die Umfrage war über ein Monat bis zum 2. April gelaufen, das Ergebnis bisher aber wegen der Corona-Krise nicht ausgewertet worden. Durchgeführt wurde der Parteivorstand in der Marx-Halle in Wien-Erdberg. In den eigenen Parteiräumlichkeiten gab es keinen Saal, in dem die notwendigen Abstände zwischen den rund 100 Vorstandsmitgliedern eingehalten werden hätten können.

 krone.at
krone.at
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).