Cseh und Rogan dominierten ihre Semifinalläufe, wobei speziell der OSV-Star im Finish nur noch auf Sieg schwamm. Dadurch verpasste er seinen am 9. Juni in Barcelona fixierten österreichischen Rekord um nur fünf Hundertstel. "Im Finale geht es für mich nur um Gold", unterstrich Rogan abermals seine unmissverständlichen Ambitionen, "auch wenn sie für den zweiten und dritten Platz auch Medaillen hergeben." Nur der Litauer Vytautas Janusaitis präsentierte sich in einer ähnlich guten Form wie das Duo, wurde aber wegen einer nicht regelkonformen Wende disqualifiziert.
Jukic "nicht so toll hineingekommen"
Für Dinko Jukic bleiben als Herausforderung nun nur die 200 m Delfin und die 400 m Lagen. In 2:01,22 Minuten war er über 200 m Lagen um 32 Hundertstel langsamer als im Vorlauf, schied als Zehntbester aus. "Ich bin nicht so toll hineingekommen", meinte der 21-Jährige enttäuscht. "Ich wäre schon gerne ins Finale gekommen."
Jukic sah aber auch Positives. "Ich gehöre über diese Strecke auch ohne Ganzkörperanzug zu den Top Ten Europas. Und meine Delfin waren wieder in Ordnung." Das freute den Wiener im Hinblick auf den am Mittwoch beginnenden Bewerb auf der langen Delfinstrecke, auf den er sich nun konzentrieren kann. 2008 in Eindhoven hatte er die 200 m Delfin für die 200 m Lagen geopfert und war dann Vize-Europameister geworden.
David Brandl chancenlos
Nichts zu bestellen hatte David Brandl im Semifinale über 200 m Kraul. Nach feiner Leistung war der Perger als Zwölftbester ins Semifinale gekommen, da war der 23-Jährige aber in 1:51,39 Minuten um 1,27 Sekunden langsamer als im Vorlauf. Da blieb nur Rang 16. "Ich bin mit vollem Risiko angegangen, das habe ich mit meinem Coach Marco Wolf so ausgemacht", erläuterte Brandl. "Am zweiten Hunderter ist mir dann aber die Kraft ausgegangen."
Europarekord durch Lacourt
Glanzpunkt des Abends war der erste Europarekord nach der Ganzkörperanzug-Ära. Der 25-jährige Franzose Camille Lacourt blieb über 100 m Rücken in 52,11 Sekunden um 16 Hundertstel unter der bisherigen Topmarke und folgte Rogan als Titelträger nach. Vom Weltrekord des US-Stars Aaron Peirsol war Lacourt nur 17 Hundertstel entfernt. Jeremy Stravius fixierte einen französischen Doppelsieg, der Brite Liam Tancock kam erst durch den Finalverzicht Rogans zu Bronze.
Sehr schnell unterwegs war auch Alexander Dale Oen im Endlauf über 100 m Brust, der norwegische Olympia-Zweite verteidigte seinen Titel von 2008 mit dem EM-Rekord von 59,20 Sekunden und fast einer Sekunde Vorsprung erfolgreich. Die 50 m Delfin gingen in 23,17 an Rafael Munoz Perez, der Spanier war erst in der vergangenen Woche vom Weltverband FINA infolge verpasster Dopingkontrollen pardoniert worden.
Bei den Damen holte sich die 50 m Delfin die 32-jährige Schwedin Therese Alshammar, die nun elffache Europameisterin hatte sich über diese Distanz auch bei der EM 2006 durchgesetzt. Über 200 m Rücken fixierten Elizabeth Simmonds und Gemma Spofforth einen britischen Doppelsieg.
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