Steirischer Zoo-Chef

„Eurofighter-Überflug versetzte Tiere in Panik“

Steiermark
18.04.2020 08:12

Panik ist am Freitag im Weißen Zoo in Kernhof (Niederösterreich). Ein Überflug zweier Eurofighter an der Grenze zur Steiermark hatte die Tiere im aufgrund der aktuellen Situation geschlossenen Zoo aufgescheucht, mehrere von ihnen wurden teils sogar schwer verletzt. Das Heer kündigte am Freitagabend volle Unterstützung für den Tiergarten an.

„Was so ein Flieger für einen Lärm macht. Da glaubst du, die Dächer fliegen weg“, sagte der steirische Direktor des Zoos, Herbert Eder. Die enorme Lautstärke - einer der Maschinen sei „keine 1000 Meter über dem Boden“ geflogen - habe die Tiere in Angst und Schrecken versetzt.

Ameisenbär schwer verletzt
So seien Steinböcke gegen die Gitter gestoßen, ein wertvoller und „extrem lärmempfindlicher“ Ameisenbär sei gegen eine Mauer gerannt und habe sich schwere Kopfverletzungen zugezogen. „Da brauchen wir Wochen, bis der wieder auf uns zugeht“, so der Direktor.

Auch Kängurus seien aus ihren Gehegen gesprungen, sie wieder einzufangen habe eine Stunde gedauert, danach mussten auch Verletzungen versorgt werden. Der Chef des derzeit wegen der Maßnahmen gegen das Coronavirus geschlossenen Zoos habe bereits das Bundesheer kontaktiert.

„Wir bedauern den Vorfall“
Heeressprecher Michael Bauer zufolge habe es sich bei dem Flug um einen „Routine-Überflug im zugewiesenen Raum“ gehandelt. Die Maschinen hätten sich dabei „in der normalen Flughöhe“ befunden, „möglich, dass einer etwas tiefer flog“, so Bauer - jedenfalls aber „innerhalb der erlaubten Norm“, präzisierte der Sprecher auf Twitter.

„Wir bedauern den Vorfall und werden das wiedergutmachen“, verwies Bauer auf Anfrage auf die Möglichkeit, Regressforderungen beim zuständigen Militärkommando einzubringen.

Am Abend wurde seitens des Bundesheeres volle Unterstützung für den Tiergarten angekündigt. Dem Zoo werde auf dem Weg zum Schadensersatz „unter die Arme gegriffen“, betonte Bauer. Mittlerweile sei auch die Schadensbegutachtung eingeleitet worden. 

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