Heli Austria

Sicherer Transport in Isolationskammern

Tirol
16.04.2020 10:00

Das Luftfahrtunternehmen Heli Austria von Roy Knaus, das auch Standorte in Tirol hat, hat seine Hubschrauberflotte umgerüstet und kann nun - ebenso wie das Bundesheer - Corona-Patienten in speziellen Isolationseinheiten transportieren.

Zwei Wochen lang sind die mehr als 40 Hubschrauber von Heli Austria am Boden geblieben. „Wir wollten auf Nummer sicher gehen und haben unsere Leute geschützt“, sagt Firmenchef Roy Knaus im Telefongespräch mit der „Krone“. Jetzt sind die Stützpunkte wieder offen und alle Helis einsatzbereit.

Heli-Transport von infektiösen Patienten
Doch damit nicht genug: Heli Austria hat aufgerüstet und zehn sogenannte Isolationskammern aus Shanghai angekauft. „Der Transport von infektiösen Patienten stellt die Flugrettung vor ganz besondere Herausforderungen. Die Crew und der Helikopter müssen vor Infektion bzw. Kontamination geschützt sein. Und der Patient muss trotz Isolationsmaßnahmen maximal versorgbar sein“, erklärt der Chef von Heli Austria.

In der Isolationskammer wird der Patient hermetisch von der Außenwelt abgeschirmt. Ein direkter Kontakt des Patienten mit der Umgebung kann ausgeschlossen werden. Um auch die Verbreitung von Aerosolen zu verhindern, sorgt ein spezielles Lüftungs- und Filtersystem für permanenten Unterdruck in der Kammer.

Viele Vorteile für die Beteiligten
In der Kammer können aber auch Intensivpatienten mit Beatmung, umfangreichem Monitoring und permanenter Infusionstherapie versorgt und transportiert werden. „Selbst die Intubation und Beatmung in einem geschlossenen System verhindert nur die Verbreitung von Aerosolen, Schmierinfektion ist aber weiterhin möglich“, verweist Knaus.

Die Reinigungsprozeduren der Kabine erfordern zudem viel Aufwand und sind an strenge Auflagen gebunden. „Nach einem Transport des Patienten in der Isolationskammer hingegen müssen lediglich das verwendete Mehrweg-Equipment sowie die Kammer desinfiziert werden. Der Hubschrauber ist sofort wieder einsatzbereit“, betont Knaus. Die Martin Flugrettung verfügt über zehn Isolatoren der Firma „Red Leaf“. Kosten pro Stück: 5000 Euro. „Dadurch können mehrere Stützpunkte an strategisch wichtigen Orten stationiert und zusätzlich mit redundanten Systemen ausgerüstet werden“, sagt der Chef von Heli Austria.

Isolationskammern jederzeit einsatzbereit
Die Isolationskammern, die faltbar sind und nur zehn Kilogramm wiegen, sind ab sofort in ganz Österreich einsatzbereit. „Wir sind derzeit die Einzigen, die dieses Angebot haben. Aber es gab auch schon Anfragen aus dem Ausland“, schildert der gebürtige Salzburger, der das Unternehmen zusammen mit seiner Frau Saskia - einer Lermooserin - führt.

Auch Heer mit Isolationskammern ausgestattet
Auch das Bundeheer hatte erst kürzlich einen Soldaten, der an Covid-19 erkrankt gewesen sein dürfte, mit einer topmodernen Sanitätsplattform im „Black Hawk“-Helikopter aus Sarajewo zurückgebracht. In der Isolationskammer konnte der infizierte Patient problemlos und ohne Ansteckungsgefahr für die Crew in das Heeresspital in der Wiener Van-Swieten-Kaserne verlegt werden.

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