Arzt zieht Vergleiche:

„Österreich hat nach Tirol vieles richtig gemacht“

Medien
08.04.2020 19:07

Die Coronavirus-Pandemie hat die ganze Welt in den Ausnahmezustand versetzt. Während in einigen Ländern die Ausbreitung langsam unter Kontrolle zu sein scheint, beginnen andere erst damit, sich ebenfalls zu isolieren und Maßnahmen zu setzen. Katia Wagner hat für eine Sonderausgabe von #brennpunkt mit Personen und Experten aus Österreich, Deutschland, Italien, China und den USA telefoniert, um Ihnen einen Überblick über die Lage in den Corona-Hotspots auf der Welt zu geben. Die ganze Sendung sehen Sie im Video oben.

(Bild: kmm)

Den Anfang machte Bundeskanzler Sebastian Kurz mit einem Situationsbericht aus Österreich. Wenn er die Corona-Krise in anderen Ländern betrachtet, so könne er sich gut vorstellen, dass „auch Deutschland einen ähnlichen Weg gehen wird“. Zudem sei er in engem Kontakt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und würde sich laufend auch mit anderen Regierungschefs austauschen.

„Die zweite Welle ist oft die gefährlichere“
Wenn man nach China schaut, so würde man zwar sehen, dass sich das Virus durch Ausgangsbeschränkungen erfolgreich eindämmen lässt, trotzdem erinnert Kurz daran, dass die Menschen dort nach wie vor aufpassen würden: „Die zweite Welle ist oft die gefährlichere, das war auch schon vor 100 Jahren bei der Spanischen Grippe so.“

Aus unserem Nachbarland Deutschland war der Arzt Christoph Specht zugeschaltet. Dort würde man mit großem Interesse die weiteren Schritte der österreichischen Regierung verfolgen.

„Deutschland will Diskussion um Öffnung bereits im Keim ersticken“
Von einer langsamen Öffnung in Deutschland sei aber noch lange keine Rede: „Solche Diskussionen versucht die Regierung bereits im Keim zu ersticken. Aber wir sollten auch langsam damit anfangen.“ Österreich, so Specht, würde in Deutschland im Moment von zwei Seiten gesehen werden: „Einerseits hat es mit Tirol angefangen, das in den Medien jetzt nicht gut wegkommt. Andererseits hat Österreich danach vieles richtig gemacht.“

„In den USA kocht jeder sein eigenes Süppchen“
„Krone“-Reporter Oliver Papacek befindet sich aktuell in den USA, dem Land, das von der Anzahl der Infektionszahlen mittlerweile am stärksten vom Coronavirus betroffen ist. Dort würde, ähnlich wie in Europa, jeder Staat anders mit der Krise umgehen: „Hier in den USA, die normalerweise nach außen hin sehr geschlossen auftreten, kocht jetzt jeder Staat sein eigenes Süppchen.“

Das lässt sich, laut Papacek, auf die unterschiedliche Betroffenheit einzelner Teilstaaten zurückführen. Vor allem Hotspots wie New York könne man im Umgang mit den Beschränkungen durchaus mit Österreich vergleichen: „Jeder Dritte ist etwa mit Maske unterwegs, den Mindestabstand hält man hier aber weniger ein.“

Lombardei: „Situation hat sich gebessert“
Ester Saletta ist Germanistin in Bergamo, eine der Städte der italienischen Lombardei, die besonders stark vom Virus getroffen wurde. Die Situation habe sich gebessert, berichtet Saletta: „Es ist schon viel besser als im Februar. Die Menschen halten die sehr strengen Ausgangsbeschränkungen ein, auf den Straßen wird viel kontrolliert.“

In Italien würde der Lockdown bis 18. April gehen, danach würde man sich überlegen, in manchen Gebieten das Land schrittweise wieder hochzufahren.

„China kann seit Langem wieder aufatmen“
Auch aus China wurde berichtet. Professor Zhu Jianhua aus Shanghai meint, dass das Land seit Langem „wieder aufatmen kann“. So würde es kaum noch Todesopfer geben, infiziert seien großteils nur noch die, die aus dem Ausland zurückkommen.

Die Menschen würden aber nach wie vor „gut aufpassen“, viele tragen Mundschutz und es ist wenig los auf den Straßen, so Jianhua.

Sämtliche Ausgaben unseres Talk-Formats „Brennpunkt“ - immer mittwochs auf krone.tv und hier auf krone.at sowie um 22.10 Uhr bei n-tv Austria - mit Moderatorin und Kolumnistin Katia Wagner zum Nachsehen finden Sie unter krone.at/brennpunkt.

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