Unmut in Langkampfen

Ein „Tauschgeschäft“ auf Kosten von 200 Bürgern

Tirol
03.03.2020 17:00
Verkauft und vergessen vom eigenen Bürgermeister fühlen sich rund 200 Einwohner von Langkampfen. Der Grund: Ein „Tauschgeschäft“ zwischen der Gemeinde und den ÖBB bei der Zulaufstrecke zum Brenner-Basis-Tunnel. Die neuen Trassenpläne bedeuten für die 200 Bürger drastische Veränderungen ihrer Lebensqualität.

Vergangenen Herbst legte die Gemeinde Langkampfen der ÖBB-Infrastruktur AG einen Forderungskatalog vor, der gegenüber den bis dahin präsentierten Planungen Verbesserungen für die Gemeinde bringen soll.

Betroffene Anrainer fühlen sich verkauft
Für rund 200 Einwohner des rund 4000 Seelen zählenden Unterländer Ortes bedeuten diese neuen Pläne laut eigener Aussage aber eine massive Verschlechterung ihrer Lebensqualität. Die Bewohner der Ortsteile Morsbach, Au und Schaftenau fühlen sich „verkauft und vergessen“ vom eigenen Bürgermeister und den von ihnen gewählten Gemeindevertretern.

„Wir haben jetzt schon den meisten Lärm im ganzen Ortsgebiet. Wenn Bürgermeister Ehrenstrasser meint, dass mit seinem Forderungskatalog 95 Prozent des Willens der Gemeinde erfüllt werden, dann kann er uns fünf Prozent als Wählerstimmen künftig aber wirklich vergessen“, bringt ein Mann aus Schaftenau seine Wut und Enttäuschung zum Ausdruck.

„Wir befürchten, dass der Gemeinderat zustimmen wird“
Die Problematik im Detail sieht so aus: Im Westen der Gemeinde soll die Bahn-Wanne „überdeckelt“ werden. Aber laut der ÖBB-Infrastruktur ist dies nur dann möglich, wenn im Osten die Verknüpfung um rund 800 Meter, bis fast nach Kufstein, verlängert und nach oben offen gebaut wird.

„Wir befürchten, dass der Gemeinderat heute diesem Tauschgeschäft zustimmen wird, wobei ich die Lösung für den Westen gut heiße. Das Gesamtvorgehen der ÖBB empfinde ich aber als nicht seriös, erläutert Anrainer Dietmar Auer. Technisch umsetzbare Alternativen wurden seitens der ÖBB im Vorfeld abgelehnt.

Am Dienstag Abend wird im Gemeinderat über das „Tauschgeschäft“ abgestimmt. Dann wäre der Weg frei für diese neuausgearbeitete Variante, zum Ärger von 200 Bürgern.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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