Maßnahmen in Tirol

160 Mitarbeiter von Firmen-Schließung betroffen

Tirol
02.03.2020 11:30

Die Schließung eines Werkes in Pfronten im deutschen Allgäu wegen eines Coronavirus-Falles hat auch Folgen für 160 Tiroler Mitarbeiter. Ein Mitarbeiter der Firma mit 1600 Angestellten erkrankte an dem Virus. Bis zum Abschluss der behördlichen Abklärung, wer tatsächlich mit dem Infizierten in Kontakt war, sind alle Tiroler Mitarbeiter und ihre Familien angehalten, zu Hause zu bleiben. An Tirols Kindergärten und Schulen gelten prinzipiell ab sofort neue vorsorgliche Sicherheitsmaßnahmen.

Derzeit erhebt das Landratsamt Ostallgäu gemeinsam mit der Führung des Unternehmens, wer tatsächlich mit dem Betroffenen in Kontakt war. Aufgrund der großen Zahl an Mitarbeitern des Unternehmens nimmt das einige Zeit in Anspruch, weshalb das Werk zur Sicherheit für zwei Tage bis inklusive Dienstag geschlossen bleibt.

„Abschluss der Abklärung muss abgewartet werden“
Die Bezirkseinsatzleitung Reutte nimmt derzeit Kontakt mit allen Tiroler Mitarbeitern auf. Sie und ihre Familien werden angehalten, bis zum Abschluss der behördlichen Abklärung hinsichtlich der möglichen Kontaktpersonen ab sofort zu Hause zu bleiben. „Die betroffenen Schulen und Kindergärten, in denen die Kinder der MitarbeiterInnen betreut werden, sind bereits informiert“, heißt es seitens des Landes. 

„Es besteht kein Grund zur Sorge. Es handelt sich hier um die routinemäßige Vorsichtsmaßnahme, solange noch nicht klar feststeht, wer Kontakt hatte und wer nicht. Dies soll verhindern, dass sich das Virus weiterverbreiten kann“, sagt Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf. Sobald die Identifikation der Kontaktpersonen abgeschlossen ist, werden die betroffenen Personen im Bezirk Reutte erneut über die weitere Vorgehensweise informiert.  

Vorsichtsmaßnahmen an Tiroler Kindergärten und Schulen
Prinzipiell gilt in Tirol, wie das Land am Montag mitteilt: Alle Schulen, Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen wurden in einem Schreiben der Bildungsdirektion Tirol sowie der Abteilung Gesellschaft und Arbeit, Fachbereich Elementarbildung, aufgefordert, umgehend Erhebungen hinsichtlich des Aufenthaltes der SchülerInnen und des Lehr- und Verwaltungspersonals sowie der Kinder und BetreuerInnen in den vergangenen 14 Tagen durchzuführen.

14 Tage kein Schulbesuch
„Personen, die sich in den vergangenen zwei Wochen in einer der Risikoregionen Italiens, in China, Hongkong, Singapur, Südkorea, Japan oder Iran aufgehalten haben, werden aufgefordert, die Schule insgesamt 14 Tage - beginnend mit dem letzten Tag des Aufenthalts in der betroffenen Region - nicht mehr zu besuchen“, erklären Bildungslandesrätin Beate Palfrader und Bildungsdirektor Paul Gappmaier.

„Sofern bis zum Ablauf dieser Frist keine Krankheitssymptome auftreten, kann die Schule, der Kindergarten oder die Kinderbetreuungseinrichtung wieder besucht bzw. der Dienst wieder angetreten werden,“, heißt es. Das Fernbleiben vom Unterricht, Arbeitsplatz oder der Kinderbetreuungseinrichtung gilt als gerechtfertigte Abwesenheit bzw. Krankenstand und bedarf keiner weiteren Maßnahme vonseiten der Eltern bzw. des Personals.

„Bei Verdacht auf Öffis verzichten“
„Grundsätzlich ist außerdem hervorzuheben, dass Kinder, die Krankheitssymptome aufweisen, jedenfalls nicht in die Schule, in den Kindergarten oder in die Kinderbetreuungseinrichtung geschickt werden sollen. Bei einem Verdacht, dass eine Erkrankung am Coronavirus vorliegen könnte, sind die HausärztInnen bzw. telefonischen Gesundheitshotlines vorab telefonisch zu kontaktieren. Gemeinsam wird die weitere Vorgangsweise besprochen. Der direkte Weg in eine Ordination sowie die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist jedenfalls zu vermeiden, um gegebenenfalls nicht andere Menschen anzustecken“, betont Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber.

Appell an Eltern mit Quarantänemaßnahme
Kinder, deren Eltern mit einer Quarantänemaßnahme belegt sind, dürfen bis zum Auslaufen dieser Maßnahme die Schule, den Kindergarten oder die Kinderbetreuungseinrichtung ebenfalls nicht besuchen. Die Eltern müssen dies unverzüglich der Schule, dem Kindergarten oder der Kinderbetreuungseinrichtung mitteilen.

Telefonische Kontakte:

  • Kostenlose 24-Stunden-Hotline des Landes Tirol: 0800 80 80 30
  • Telefonische Gesundheitsberatung: 1450
  • Kostenlose 24-Stunden-Infoline der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit): 0800 555 621
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