Der 22-Jährige, der im heurigen Sommer von Inter Mailand für geschätzte 6,2 Millionen Euro an die Weser gewechselt war, aber Twente Enschede gehört hatte, nahm die lautstarke Schelte gelassen entgegen. Er habe seinem neuen Chef, ohne ihm in die Augen zu sehen, den Rücken gekehrt, sich den Schweiß von der Stirn gewischt und sei aufrechten Schrittes von dannen gezogen. Eine halbe Stunde nach dem Zwischenfall meinte Arnautovic zu einem Reporter: "Es ist nichts Schlimmes passiert, nur ein Stellungsfehler."
Schwieriger Charakter
Spätestens jetzt wissen auch der SV Werder und seine Verantwortlichen, dass der Wiener nicht nur über außerordentliche fußballerische Anlagen verfügt, sondern charakterlich auch ein schwieriger Typ ist. Als sein Landsmann und Vereinskollege Sebastian Prödl gefragt wurde, was denn Arnautovic, den er vom ÖFB-Team kennt, auszeichne, stellte er ein Charakteristikum an oberste Stelle: "Er hat viel Selbstvertrauen. Er ist eben ein Offensivspieler - das sieht man auch an seinem Auftreten."
Der Gescholtene mag zweifellos Qualitäten und Potenzial haben, aber aktuell fehlen ihm noch ein paar Grundlagen. "Bei Marko ist es wichtig, dass man ihn auf einen guten Fitnessstand bringt", erklärte Schaaf. Seine "großartigen Fähigkeiten" sehe man, "aber er muss auch die Kraft und die Kondition dafür haben. Daran arbeiten wir". Diese Sätze hatte der Trainer laut "Weser Kurier" nur wenige Stunden vor dem Rüffel für Arnautovic gesprochen.
Treffer zum 2:0
Das erste Testspiel im Werder-Dress verlief für Arnautovic erfolgreich. Beim 6:1-Erfolg am Dienstagabend gegen KFC Uerdingen traf er in der 25. Minute zum 2:0. Arnautovic spielte wie Prödl bis zur Pause und dürfte sich die Kritik seines Trainers doch noch zu Herzen genommen haben. "Er hat sich viel bewegt und den Fans schon mal gezeigt, was er drauf hat. Ich hoffe aber, dass er in den nächsten Spielen noch besser wird", schlug Schaaf nach dem Match versöhnliche Töne an.
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