Obdachlos

Sie übernachten in der klirrenden Kälte

Kärnten
08.12.2019 09:25

Einfach unvorstellbar: Selbst bei eisigen Temperaturen übernachten obdachlose Menschen immer noch im Freien. Warum sie das tun und wie man ihnen helfen kann

Warum macht jemand so etwas? Diese Frage muss man stellen, wenn man sieht, dass es Menschen gibt (auch in Kärnten), die den Winter draußen verbringen und die Rettungskräfte fortschicken.

Das Einzige, was sie vor dem Erfrieren schützt: eine dicke Jacke, ein Schlafsack und mehrere Decken.

„Das ist für andere, die helfen wollen, oft schwer zu verstehen. Nicht selten leiden Betroffene an psychischen Problemen oder haben schlechte Erfahrungen mit Ämtern und Behörden gemacht. Bei einigen ist es auch ein Schamgefühl“, so Katrin Starc von der Caritas.

Mit dem „Kältetelefon“ versucht die Caritas zu helfen. Starc: „Im letzten Winter hatten wir 120 Anrufe. Es melden sich Menschen, die jemanden beobachtet haben. In der Regel fahren wir hin, um die Situation vor Ort abzuklären. Bei Bedarf wird die Person in eine Unterkunft gebracht.“

Immer mehr treibt es – so scheint es – auf die Straße. Starc: „Früher gab es mehr Zusammenhalt, da haben Großfamilien alle mitgetragen. Heute gibt es nur noch Druck. Du musst was leisten!“

Nicht selten führt es in die Abhängigkeit. Schwester Grete kennt genug Schicksale: „Viele haben in der Kindheit Gewalt erlebt. Damit kommen sie nicht klar, daher wollen sie sich durch Suchtmittel Erleichterung schaffen. Wo soll denn auch ein Wille sein, wenn jemand immer Ablehnung erfährt?“

Im Eggerheim der Caritas (unten) versucht man diese Menschen aufzufangen: „Sie sehen, hier ist jemand, der sich für sie interessiert und dem es nicht egal ist, wie es ihnen geht.“

Christian Rosenzopf
Christian Rosenzopf
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