Längst nicht nur in den Grenzregionen werden ausländische Unternehmen, die zu Niedrigstlöhnen und ohne Sozialabgaben in Niederösterreich arbeiten, immer mehr zum Problem. Solche schwarzen Schafe jagte gestern die Finanzpolizei in Kleinhaugsdorf. Mit Erfolg: Bei drei Viertel aller Kontrollen setzte es Anzeigen!
Der Grenzübergang zu Tschechien bei Kleinhaugsdorf im Bezirk Hollabrunn, gestern um 5 Uhr in der Früh: Die Finanzpolizei riegelt die Straße ab. Es beginnt eine „Aktion scharf“ gegen illegales Über-die-Grenze-Arbeiten, wie es im Fachjargon heißt. Konkret: Kontrolliert werden ausländische Firmen, die Arbeiter auf Baustellen ins Land bringen, bezüglich Lohnhöhen und Sozialabgaben. Vor Ort dabei: Finanzer-Chef Wilfried Lehner sowie die Spitze der heimischen Wirtschaftskammer. Deren Präsidentin Sonja Zwazl betont: „Es hat sich bereits eine organisierte Form entwickelt, wie mit Lohn- und Sozialdumping auf Kosten unserer Unternehmer illegal Geld gemacht wird.“
Und genau gegen jene Form der Kriminalität wird verstärkt vorgegangen. Allein gestern standen 100 Beamte von Exekutive sowie Finanz-und Fremdenpolizei an fünf Grenzübergängen in Niederösterreich im Einsatz. Zurück nach Kleinhaugsdorf: Dort wurden bis 8 Uhr 40 Firmenfahrzeuge kontrolliert. Das Ergebnis ist alarmierend - Verstöße in 75 Prozent der Fälle!
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.