Die Geschichte ist bekannt: Nach dem Dienst an der grünen Grenze entluden die Soldaten Montagmittag ihre Dienstwaffen in der Entladekammer der Mickl-Kaserne, wobei ein 26-jähriger Milizsoldat dies bei seiner Dienstwaffe offenbar vergaß. Als er die Glock danach in seinem Spind verstauen wollte, löste sich aus der Pistole ein Schuss und traf einen 20-jährigen Rekruten aus Oberösterreich im Beckenbereich.
Der junge Mann wurde nach dem Durchschuss zum LKH Graz geflogen und in die Hände von Mario Sunjara übergeben. Für den kroatischen Facharzt war es eine alles andere als alltägliche Operation.
Operation dauerte rund 75 Minuten
„Eine Schussverletzung kommt in der Urologie praktisch nie vor, viele Ärzte haben in ihrer ganzen Karriere keine Operation dieser Art. Auch ich war überrascht, als ich gehört habe, dass es um eine solche Verletzung geht“, sagt Sunjara, der so zu seiner ersten „Schuss-Operation“ kam.
Der Eingriff selbst dauerte rund 75 Minuten. Einschränkungen wird der 20-jährige Rekrut ziemlich sicher nicht davontragen. „Wenn bei einer Schussverletzung mehrere Organe betroffen sind, wie die Harnröhre oder Harnblase, ist es eigentlich immer schlimm für den Patienten. Das war nicht der Fall.“
Wie es nun für den Oberösterreicher weitergeht? „Ein paar Tage werden wir ihn noch beobachten, da immer Infektionen auftreten können - auch wenn zum Beispiel Hunde- und Menschenbisse weit infektiöser sind. Schussverletzungen haben eine sehr geringe Infektionsrate.“
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