Hiebe zwischen Gräbern

Friedhofsgärtner gingen mit Spaten aufeinander los

Gericht
10.07.2025 15:15

Tatort Friedhof: Letzten Juli lieferten sich zwei Gärtner zwischen Gräbern in Wien-Ottakring eine heftige Auseinandersetzung mit Gartenschere und Spaten. Warum die zwei Streithähne aneinander gerieten, kann auch im Prozess im Landl nicht geklärt werden – beide sprechen von Notwehr. Die Schöffen sind nicht überzeugt ...

Es ist eigentlich ein Ort der Ruhe und des Friedens – der Ottakringer Friedhof. Gestört wurde das aber genau vor einem Jahr, am 10. Juli 2024, ausgerechnet von zwei Wiener Gärtnern, die sich zwischen Gräbern eine blutige Auseinandersetzung lieferten. Mit Gartenschere, Spaten und Eisenstange. „Am Ende des Tages sind dann Verletzungen rausgekommen“, fasst der Staatsanwalt salopp zusammen. 

Kollegen teilen sich Anklagebank 
Die beiden Streithähne teilen sich nun die Anklagebank im Wiener Landl und würdigen sich keines Blickes, während sie maximal weit voneinander entfernt sitzen. Beiden Männern wird versuchte, schwere Körperverletzung vorgeworfen. Dabei sieht sich sowohl der 42-Jährige, als auch der 47-Jährige in einer Notwehrsituation. Die Versionen könnten – wie so oft – unterschiedlicher nicht sein.

„Hab‘ ihn mit Stange geschlagen“
Der jüngere Friedhofsgärtner erklärt dem Schöffensenat: „Ich hab‘ ihm gesagt, dass ich mit einer Frau auf Urlaub fahren würde.“ Daraufhin sei sein Kollege ausgerastet und hätte zum Spaten gegriffen – mit der 50cm-Eisenstange habe sich der 42-Jährige nur verteidigt. „Ich hab‘ die Gartenschere nie in die Hand genommen“, beteuert er und gibt aber zu: „Ich hab‘ ihm mit der Stange einmal auf den Kopf geschlagen.“

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Der andere greift ins Wagerl und nimmt eine Gartenschere.

Verteidiger Michael Babic vertritt den 47-jährigen Gärtner

Wiederum ganz anders die Version des 47-Jährigen: Der Erstangeklagte habe ihn bereits längere Zeit mit Schimpfwörtern und Provokationen terrorisiert. „Mein Mandant hat das gemacht, was er machen musste“, sagt Verteidiger Michael Babic, dass der Mann seinen Kollegen bei ihrem Vorgesetzten gemeldet hat.

Mit Spaten verteidigt?
Das habe diesem wiederum gar nicht gepasst. „Der greift ins Wagerl und nimmt eine Gartenschere“, beschreibt Babic. „Mein Mandant hatte so eine Angst um sein Leben. Er hatte keine andere Möglichkeit, als irgendein Werkzeug zu greifen und Abwehrhandlungen zu setzen.“ Und das tat der Gärtner mit einem Spaten.

Der Schöffensenat glaubt jedoch keinem der Gärtner – es setzt Verurteilungen für beide: Der 47-Jährige kassiert wegen schwerer Körperverletzung ein Jahr bedingt. Der 42-Jährige wegen „einfacher“ Körperverletzung vier Monate auf Bewährung.

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