Siemens unter Druck

Mitarbeiter von SIS protestieren gegen Jobabbau

Wien
23.03.2010 08:46
Nach den jüngsten Ankündigungen zur Umstrukturierung und teilweisen Ausgliederung der Siemens-Softwaresparte SIS haben Mitarbeiter am Montag in Wien, Graz und Deutschland gegen diese Pläne protestiert. Der Konzern hatte vor wenigen Tagen erklärt, weltweit rund 4.200 Arbeitsplätze streichen zu wollen – knapp die Hälfte davon in Deutschland. Auch hierzulande sollen Stellen abgebaut werden.

Am Standort Siemensstraße in Floridsdorf kam es daher am Montagvormittag zu ausgedehnten Betriebsversammlungen mit mehreren hundert Teilnehmern, teilte der Betriebsratsvorsitzende SIS & CT, Ataollah Samadani, mit.

Am Nachmittag sei die Versammlung auf Graz ausgedehnt worden, wo ebenfalls Hunderte demonstriert hätten: "Mehrere hundert Kollegen der Softwareentwicklungssparte protestierten damit gegen die konzeptlosen Ausgliederungspläne und weitere Personalmaßnahmen der Unternehmensleitung."

"Kampfmaßnahmen" des Betriebsrates bis nächste Woche
In den kommenden Tagen soll es zu einer Reihe von Versammlungen an den Wiener Standorten (Siemensstraße, Gudrunstraße, Autokaderstraße), sowie in Linz und Salzburg kommen. Am Dienstag folgt die Versammlung in der Gudrunstraße. Im Rahmen der Versammlungen sollen in einer geheimen Abstimmung allfällige weitere Kampfmaßnahmen festgelegt werden, so der Betriebsrat – das Ergebnis soll Anfang nächster Woche vorliegen. Die Betriebsversammlungen würden Ende dieser Woche nicht beendet, sondern nur bis 19. April unterbrochen.

Jobabbau in Österreich "unumstritten"
Die Unternehmensleitung in Deutschland hatte am vergangenen Freitag bekannt gegeben, Beschäftigte der SIS abbauen zu wollen. Wie viele davon in Österreich betroffen sein sollen, ist bisher nicht bekannt, "die Tatsache, dass auch in Österreich weitere Jobs gestrichen werden, gilt mittlerweile in Managementkreisen als unbestritten", schreibt Samadani.

Etwa 500 bis 600 Mitarbeiter der Softwareentwicklung für Telekom sollen in einer eigenen operativen Einheit bei Siemens Österreich angesiedelt werden, die restlichen und 1.500 SIS-Mitarbeiter sollen ausgegliedert werden. Die Belegschaft befürchtet, dass nach der Ausgliederung ein IT-Kollektivvertrag angewendet werden wird.

Symbolbild

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