Insolvenz

Altlastenbeiträge treiben Frächterei in Pleite

Kärnten
26.03.2019 11:32

Wegen einer Betriebsprüfung des Zollamts wurden der Klagenfurter Frächterei Burgstaller Transporte GmbH basierend auf dem Altlastensanierungsgesetz rückwirkend Beiträge in der Höhe von rund 1,1 Millionen Euro vorgeschrieben. Das Unternehmen kämpft gegen diesen Bescheid an. Sollte der Betrieb das Verfahren nicht gewinnen, droht die Zahlungsunfähigkeit, heißt es seitens Alpenländischen Kreditorenverband (AKV).

„Die schuldnerische Gesellschaft wurde im Jahr 2009 erstmalig im Firmenbuch des Landesgerichts Klagenfurt eingetragen. Der jetzige handelsrechtliche Geschäftsführer Josef Burgstaller hat damals die nichtprotokollierte Einzelfirma der Güterbeförderungs-und Erdbewegungsfirma in diese Gesellschaftsform eingebracht“, informiert die Klagenfurter Geschäftsstelle des AKV Europa.

Die Gewerbeberechtigung des Unternehmens lautet einerseits auf gewerbsmäßige Beförderung von Gütern mit Kraftfahrzeugen, eingeschränkt auf sieben LKW und andererseits auf die Durchführung von Erd- und Materialbewegungsarbeiten.

Betriebsprüfung mit verheerenden Folgen
 „Die Ursachen der Insolvenz liegen überwiegend darin, dass das Zollamt Klagenfurt/ Villach eine Betriebsprüfung für den Zeitraum 2009 bis 2014 vornahm und anlässlich dieser und basierend auf dem Altlastensanierungsgesetz Altlastenbeiträge in der Höhe von rund EUR 1,1 Mio. Euro vorgeschrieben wurden. Dagegen wurde Beschwerde beim Bundesfinanzgericht erhoben, jedoch fiel bis dato keine Entscheidung“, heißt es seitens des AKV.

Die Stadt Klagenfurt hat zwar mit einem Bescheid vom August 2017 festgestellt, dass es sich nicht um Altlasten handelt. Daraufhin kam es aber zu einer Abänderung des Bescheides auf Basis eines Bescheides des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, dass es sich bei dem für die Geländeanpassung verwendeten Material doch um Abfall im Sinne des Altlastensanierungsgesetzes handelt. Auch gegen diesen Bescheid kämpft die Klagenfurter Firma nun an.

„Darüber hinaus sind noch zwei Verfahren vor der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt Land betreffend Baurestmassen und Fremdmaterial nicht abgeschlossen. Wenn die Schuldnerin diese Verfahren nicht gewinnt, sind die Beitragsvorschreibungen des Zollamtes Klagenfurt Villach endgültig fällig und die Schuldnerin zahlungsunfähig“, berichtet der Kreditorenverband.

Aktiva und Prognose

Von der Insolvenz sind rund drei Gläubiger und die Dienstnehmer betroffen.

Aktiva gibt es in der Höhe von EUR 151.500,00. Beziffert werden diese mit Anlagevermögen mit einem Wert von EUR 100.000. Vorräte mit einem Wert von EUR 10.000 und Bargeld in der Höhe von EUR 41.500,00. Laut AKV ist die Fortführung des Betriebes beabsichtigt. Der Schuldner plant jedoch den Abschluss eines Sanierungsplanes. Angeboten wird derzeit 20 % zahlbar in 2 Jahren.

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