Räuber verurteilt

60-Jährige nach Casinobesuch in Tiefgarage beraubt

Wien
03.03.2010 14:28
Der 46 Jahre alte Serbe und der 31-jährige Wiener, die am 1. März 2007 eine Juwelierin nach einem Casino-Besuch ausgeraubt hatten, sind am Mittwochnachmittag zu acht bzw. zwei Jahren Haft verurteilt worden. In beiden Fällen handelte es sich um Zusatzstrafen zu rechtskräftigen Vorverurteilungen. Beide Urteile sind rechtskräftig. Sowohl die Staatsanwältin als auch die Verteidiger verzichteten auf Rechtsmittel.

Der Serbe wird nach Verbüßung seiner Strafe nach Italien abgeschoben, wo er weitere 15 Jahre im Gefängnis zu verbringen hat. Er hatte sich einer insgesamt 25,5-jährigen Haft durch Flucht aus der Justizanstalt Padua entzogen.

"Wenn ich in eine Garage geh', sind Panikattacken da"
Bei dem Casino-Besuch im Jahr 2007 gewann die 60-Jährige zwar zunächst in kurzer Zeit 8.400 Euro, wurde dabei aber von den beiden Verbrechern beobachtet, die in räuberischer Absicht gezielt nach erfolgreichen Spielern Ausschau hielten. Als die betagte Dame gegen 2 Uhr in der Früh das Casino verließ, nahmen die beiden die Verfolgung auf und schlugen zu, als die Frau ihr Auto in einer Tiefgarage in Favoriten abstellte.

Die mit Staubmasken maskierten Täter bedrohten die 60-Jährige mit einer Pistole: "Her mit der Tasche, sonst erschieß ich dich!" Nachdem sie ihnen die Handtasche übergeben hatte, sollte das Opfer in den Kofferraum ihres Pkw steigen. Die Frau lehnte das mit dem Hinweis auf ihren kaputten Rücken ab. Den Überfall habe sie bis heute nicht überwunden, legte das Opfer am Mittwoch im Straflandesgericht dar: "Wenn ich in eine Garage geh', sind die Panikattacken da."

Schwerverbrecher aus italienischem Gefängnis entflohen
Bei den beiden Angeklagten, die sich vor einem Schöffensenat im Wiener Straflandesgericht geständig zeigten, handelt es sich um massiv vorbestrafte Schwerverbrecher: Der eine, ein 46-jähriger Serbe, war in Italien wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung zu insgesamt 25,5 Jahren Haft verurteilt worden. Nachdem er rund zehn Jahre abgesessen hatte, gelang ihm im August 2005 die Flucht aus der Justizanstalt Padua. Er kam nach Österreich, wo er sich einer Bande anschloss, mit der er mehrere Überfälle beging - neben jenem auf die Juwelierin legte ihm die Staatsanwaltschaft auch einen auf eine Tankstelle und einen Lokalbetreiber zur Last, der auf einem Parkplatz mit einem Baseballschläger niedergeschlagen wurde.

Erst noch Haftstrafe in Frankreich verbüßt
Bis auf den  31-jährigen Wiener, der beim Coup zulasten der Casino-Besucherin mit von der Partie war, sind die übrigen Komplizen des Serben bereits rechtskräftig abgeurteilt. Das Verfahren gegen den 46-Jährigen hatte sich verzögert, weil dieser im Frühjahr Österreich Richtung Frankreich verlassen hatte, dort bereits im September 2007 wegen schwerer Zuhälterei zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verdonnert und von den französischen Behörden erst nach Verbüßung dieser Strafe ausgeliefert wurde.

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