Ärzte sind gegen Zwang

Heiße Debatte um Impfpflicht gegen Masern

Österreich
01.02.2019 14:55

Impfen gegen Masern - ja oder nein? In dieser heißen Gesundheitsfrage steigt die Fieberkurve in Österreich immer mehr an. Denn während eingefleischte Gegner des immunisierenden Stiches vor Komplikationen nach eben diesem warnen, plädieren Mediziner wegen des brisanten Krankheitsverlaufs für dessen Pflicht.

Während die Diskussion hin- und hergeht, konnten steirische Behörden den Verursacher der immer dramatischeren Masernerkrankungen ausforschen. Demnach handelt es sich um einen Genstamm aus der Ukraine, der von einem im Raum Zell am See (Salzburg) urlaubenden Wintersportler eingeschleppt wurde. In Österreich wurden seither Dutzende Fälle verzeichnet. Die Brennpunkte liegen - wie berichtet - in der Steiermark mit mehr als 20 Erkrankten. 

Betreuungsgeld kürzen bei fehlendem Impfschutz?
Dennoch wendet sich der bekannte Sozialmediziner Professor Michael Kunze gegen eine verpflichtende Impfung: „Medizinisches Personal soll verpflichtend geimpft werden. Ich bin aber gegen generellen Zwang.“ Anders sieht das Volksanwalt Dr. Günther Kräuter: „Vor allem Kleinkinder sind im Ansteckungsfall die Leidtragenden. Eltern, die ihre Kinder nicht schützen, sollte das Betreuungsgeld gekürzt werden!“

Indes könnte ein Pilotprojekt Abhilfe schaffen, das 2020 in Wien, Niederösterreich und der Steiermark starten wird. Der elektronische Impfpass könnte danach auf ganz Österreich ausgeweitet werden.

Sieben Fakten zum grassierenden Virus in Österreich

  • Masern können Komplikationen wie Lungen- oder Gehirnhautentzündung auslösen. In seltenen Fällen kann das sogar tödlich sein.
  • Gefährdet sind vor allem Babys, da deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist.
  • Masernviren werden durch Tröpfchen (niesen, husten, ansprechen) übertragen.
  • Die Inkubationszeit liegt zwischen einer Woche und zehn Tagen oder sogar drei Wochen.
  • Vorboten sind Schwächegefühl, Rachenschmerzen oder Ausschläge an der Mundschleimhaut.
  • Bei nicht Geimpften liegt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei fast 100 Prozent.
  • Die steigende Zahl der Impfgegner hängt mit der Kritik an der Pharmaindustrie zusammen.

Mark Perry und Martina Münzer, Kronen Zeitung

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