Die beiden Opfer in Werfenweng im Salzburger Pongau stammen vermutlich aus Oberösterreich und waren Variantenfahrer, die unterhalb der Bergstation die Piste durch den Wald abfuhren und sich dann ins freie Gelände begaben, in dem am Nachmittag mehrere kleinere Lawinen niedergingen, schilderte Maria Riedler von der Bergrettung.
Die Snowboarder waren ursprünglich zu dritt unterwegs gewesen, doch einer verabschiedete sich zu Mittag. Als seine beiden Kumpels am Abend nicht zurückkamen, schlug er Alarm. Die Bergrettung (im Bild oben) fand die beiden Männer tot unter einer ca. 30 Zentimeter hohen Schneedecke. Sie hatten keine Luft zum Atmen mehr gehabt.
Deutscher Snowboarder stirbt in Schneebrett
Im Skigebiet Kanzelwand-Fellhorn im Kleinwalsertal in Vorarlberg ist am Nachmittag ebenfalls ein Snowbaorder von einem Schneebrett verschüttet worden. Der 22-jährige Wintersportler aus Ludwigsburg im deutschen Baden-Württemberg war nach dem Lawinenabgang am Nachmittag 45 Minuten unter den Schneemassen begraben gewesen. Nach seiner Bergung wurde er mit dem Helikopter ins LKH Feldkirch geflogen, wo er in den Abendstunden verstarb.
Der junge Deutsche war gemeinsam mit drei Begleitern im Bereich der Gehrenspitze unterwegs, als sie gegen 15.30 Uhr das Schneebrett auslösten. Der Deutsche wurde von der Lawine 600 Meter weit mitgerissen und eineinhalb Meter tief verschüttet. Trotz intensivster Bemühungen der Rettungskräfte dauerte es 45 Minuten, den Mann aus den Schneemassen zu befreien. Bei seiner Bergung hatte der 22-Jährige das Bewusstsein bereits verloren. Im grenzüberschreitenden Skigebiet Kanzelwand-Fellhorn gingen am Donnerstag bei erheblicher Lawinengefahr der Stufe 3 insgesamt vier Lawinen nieder, eine weitere im Gebiet von Lech.
Tourengeherin in Tirol verschüttet
Ebenfalls am Nachmittag ist bei einem Lawinenabgang am 2.244 Meter hohen Sonntagsköpfl oberhalb von Hochfügen im Tiroler Zillertal offenbar eine Tourengeherin ums Leben gekommen. Nach ersten Informationen der Bergretter konnte ihr Begleiter erst Stunden nach dem Unglück einen Notruf absetzen. Der aus Bayern stammende Mann konnte in den Abendstunden lebend geborgen werden, die Leiche seiner Freundin wurde erst nach 21.00 Uhr unter den Schneemassen gefunden.
Wie Mitarbeiter der Leitstelle Tirol schilderten, dirigierte der Überlebende per Handy den Hubschrauber zum Unglücksort. Der Mann habe sich erst nach Einbruch der Dunkelheit so weit aus den Schneemassen befreien können, dass er zu seinem Handy gelangte und den Notruf absetzen hatte können. Der Lawinenabgang dürfte sich bereits am frühen Nachmittag ereignet haben.
Die Tour zum Sonntagsköpfl gilt unter Alpinisten als nicht besonders schwierig und "kaum lawinengefährdet". Seit Mittwoch warnen allerdings die Lawinenexperten in Tirol vor der derzeit herrschenden Gefahr und der "heiklen Situation" im Hochgebirge.
Lawinentote am Kasberg
Bereits am Vormittag war am Kasberg im Bezirk Gmunden eine 25-jährige Frau von den Schneemassen verschüttet worden. Die Rettungskräfte (Bild) konnten die Frau eine Stunde nach dem Unglück bergen, doch die Reanimierungsversuche blieben erfolglos. Die Oberösterreicherin, die keinen Lawinenpiepser bei sich hatte, war mit zwei weiteren Wintersportlern - einem Skifahrer und einem Snowboarder - unterwegs, als sie gegen 11.45 Uhr von der Lawine im Bereich des Ochsenboden verschüttet wurde. Ihre beiden Begleiter konnten sich in Sicherheit bringen.
Etwa eine Stunde nach dem Unglück fanden die Hilfsmannschaften die Frau. Zunächst nahm man an, dass sie die Zeit unter dem Schnee überlebt hätte, doch bald war klar, dass die Helfer nichts mehr für sie tun konnten. Die Wintersportlerin starb trotz mehrerer Reanimierungsversuche. Ihre Leiche wurde anschließend ins Tal geflogen. Der betroffene Hang liegt nahe dem bekannten Familien-Skigebiet Kasberg im Bezirk Gmunden. Dort herrscht derzeit Lawinenwarnstufe drei bis vier.
Niederösterreicher nur mehr tot geborgen
Ein seit Donnerstagnachmittag vermisster 40 Jahre alter Tourengeher ist am frühen Freitagnachmittag tot geborgen worden. Nach dem Mann hatte es zuvor im sogenannten Grünloch im niederösterreichischen Lackenhof am Ötscher eine groß angelegte Suchaktion gegeben.
Im Einsatz standen 73 Bergretter, fünf Mitglieder der alpinen Einsatzgruppe der Polizei, zwei Hundeführer sowie ein Mitglied des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes. Auch ein Black Hawk des Bundesheeres war angefordert worden. Mit dem Hubschrauber wurden laut Bergrettung Such- und Orientierungsflüge durchgeführt.
Zwei Tote in Vorarlberg am Mittwoch
Erst am Mittwoch waren im Vorarlberger Skigebiet Diedamskopf zwei deutsche Wintersportler im Alter von 17 und 18 Jahren ums Leben gekommen, nachdem sie im freien Skiraum eine Schneebrett losgetreten hatten (siehe Infobox). Am Dienstag war in St. Anton am Arlberg ein Tiroler Skilehrer von einer Lawine getötet worden.
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