Die Empörung in der Schweizer Fußball-Landschaft ist groß. Trainer Fabio Celestini hatte den FC Basel aus der sportlichen Versenkung zum Double aus Meisterschaft und Cup gecoacht – und unterschrieb nun ausgerechnet in Russland einen Mehrjahresvertrag. Dafür hagelt es Kritik.
Der 49-Jährige trainiert fortan ZSKA Moskau, den Klub des russischen Militärs, der dem Einflussbereich Wladimir Putins zuzuordnen ist.
„Neue Herausforderung“
„Ich wollte mich verbessern und eine neue Herausforderung suchen, um zu gewinnen und Trophäen zu gewinnen“, äußerte sich Celestini, der stets mit dem großen Auslands-Engagement kokettiert hatte. Statt Champions-League-Qualifikation mit Basel zu spielen oder auf Angebote aus Topligen zu warten, arbeitet er nun bei einem Club, der aufgrund der UEFA-Sanktionen aus den europäischen Wettbewerben verbannt ist.
Pass-Entzug und Che-Guevara-Tattoo
Für viele ist der Schritt eine moralische Bankrotterklärung. „Mit diesem Wechsel zeigt er, dass ihm Moral und Ethik egal sind“, findet etwa der Tagesanzeiger. Die Neue Zürcher Zeitung spricht von einem „zweifelhaften Arbeitsplatz“ für einen Schweizer Fußballtrainer. Vernichtend ist die Kritik in Foren und sozialen Netzwerken. User fordern, Celestini den Schweizer Pass zu entziehen. Auch über sein Che-Guevara-Tattoo wird gewitzelt – und mögliche Vorschläge für Cover-ups gemacht.
In ersten Vorstellungsfotos posierte der frühere Nationalteamspieler und Kapitän von Olympique Marseille, der fünf Sprachen fließend sprechen soll (nicht Russisch), just erneut mit einem rotblauen Schal. Auch das kommt gar nicht gut an. Ein ähnliches Baumwoll-Accessoire hatte Celestini von der Basler Fanszene geschenkt gekriegt und ihn im Winter vermeintlich stolz bei allen Spielen getragen. „Die Farben sind gleich, aber es ist etwas total anderes“, findet Celestini.
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