Horror-Erlebnis:

Welserin (48) saß 71 Tage in der Türkei in Haft

Oberösterreich
19.12.2018 16:30

„Es war ein Horror“, sagt Hülya Yilmaz (48), die 71…Tage unter dem Verdacht, eine PKK-Terroristin zu sein, von 8. September bis 17. November unter miserablen hygienischen Bedingungen in der Türkei festgehalten wurde. Die Welserin mit kurdischen Wurzeln saß zunächst in U-Haft, wurde dann in Schubhaft genommen.

„OÖ Krone“: Sie waren in die Türkei gereist, um Ihrer im Spital liegenden Mutter beizustehen.
Hülya Yilmaz: Ich bin am 12. August mit drei Töchtern nach Izmir gekommen, um Mama zu unterstützen.

„OÖ Krone“: Am 8. September wollten Sie zurück nach Österreich.
Hülya Yilmaz: Am Flughafen hat mich aber die Polizei festgenommen. Ich wurde unter dem Vorwurf, Terroristin zu sein, in U-Haft genommen, drei Tage intensiv verhört.

„OÖ Krone“: Was genau hat man Ihnen vorgeworfen?
Hülya Yilmaz: Die türkische Polizei hatte am 5. September einen anonymen Anruf aus Wels bekommen, in dem behauptet wurde, dass ich für die PKK aktiv sein soll. Mir wurde vorgeworfen, bei meinem Aufenthalt für die PKK Propaganda gemacht zu haben und in Österreich Obfrau der PKK zu sein .

„OÖ Krone“: Haben Sie sich zuvor in Österreich politisch betätigt?
Hülya Yilmaz: Ich war bei Menschenrechtsdemos und habe gegen Erdogan protestiert.

„OÖ Krone“: Die Polizei hatte offenbar keine Beweise, Sie wurden dann in Schubhaft gesteckt.
Hülya Yilmaz: Die Bedingungen dort waren schlimm, ich bekam dort keine Herzmedikamente, keine Bettwäsche und kein warmes Wasser. Und man hat mich dort geschlagen.

„OÖ Krone“: Am 17. November durften Sie überraschend nach Hause.
Hülya Yilmaz: Ich darf jetzt aber ein Jahr lang nicht mehr einreisen.

Interview: Jürgen Pachner/Kronen Zeitung

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