08.12.2018 07:03 |

Prozess um Einbruch

Schmuck von 80-Jähriger auf Schwarzmarkt verkauft

Ein Einbruch fällt in der Flut der täglichen Meldungen kaum mehr auf. Am Landesgericht zeigte sich am Freitag aber, was so eine Straftat für ein Opfer bedeuten kann. Eine Tirolerin (80) verlor den Familienschmuck im Wert von fast 22.000 Euro - ohne Aussicht ihn jemals wiederzusehen. Ein Ungar (40) muss in Haft.

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Der Angeklagte hatte die Terrassentür zur Villa der recht wohlhabenden Familie aufgezwängt und danach einen Möbeltresor geknackt. Dem Täter fielen diverse Ringe (darunter zwei gravierte Eheringe), Armreifen und Broschen in die Hände. Zum Teil waren die Schmuckstücke mit Rubinen oder Brillanten besetzt. Das Opfer konnte die Beute gut beschreiben, die Versicherung schätzte den Schaden auf 21.800 Euro. Angeklagt war die Summe von 15.000 Euro. Zum Glück hinterließ der Täter am Tatort seine DNA-Spur, er wurde geschnappt.

Opfer wird den Schmuck nie wiedersehen
„Gibt es irgendeine Chance, dass ich meine Schmuckstücke wiedersehe“, fragte die betrübt wirkende 80-Jährige, die als Zeugin erschienen war. Nein, lautete die Antwort des Angeklagten und seines Verteidigers, denn die Beute sei um läppische 3000 Euro auf dem Schwarzmarkt verscherbelt worden. Erfahrungsgemäß werden solche gestohlenen Schmuckstücke dann häufig eingeschmolzen, weil sonst die Gefahr der Wiedererkennung zu groß ist.

Ideeller Verlust noch größer als der Wert
„Der ideelle Wert ist nicht ersetzbar“, brachte es Staatsanwältin die Tragik auf den Punkt. Hinzu komme das ungute Gefühl, das Opfer nach solchen Ereignissen in ihren eigenen vier Wänden häufig befalle. Das rechtskräftige Urteil lautete auf fünf Monate Gefängnis.

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