Nach Horror-Crash

F3-Kollege klagt an: „Das war Organisationsfehler“

Motorsport
19.11.2018 07:48

Die 17-jährige deutsche Rennfahrerin Sophia Flörsch ist am Sonntag auf dem gefährlichen Stadtkurs von Macao schwer verunglückt. Die Bilder ihres Rennwagens, der mit weit über 250 Stundenkilometern abhebt und ungebremst durch die Fangzäune in mehreren Metern Höhe gegen Schutzplanken kracht, schockten die Welt. Immerhin: Nur wenige Stunde nach dem schweren Crash gab sie selbst Entwarnung.

„Ich wollte alle wissen lassen, dass ich okay bin“, meldete sie sich per Twitter aus dem Krankenhaus. Dabei kündigte sie auch an, an diesem Montag operiert zu werden. Wie durch ein Wunder war Flörsch schon nach dem Horror-Crash beim Weltfinale der Formel 3 auch bei Bewusstsein und ansprechbar. Die Münchnerin erlitt zwar eine Fraktur der Wirbelsäule. Ihr Vater versicherte aber, dass seine Tochter keine Lähmungserscheinungen habe und alles bewegen könne.

Ermittlungen laufen
Die Unfallursache ist allerdings weiter unklar. Flörsch verlor offensichtlich auf der Geraden vor der Lisboa-Kurve die Kontrolle über ihren Wagen. Sie hob mit ihrem Auto ab und flog mit dem Heck zuerst durch und über die Fangzäune, ehe sie mit der Cockpitseite in die Begrenzungsbefestigungen, hinter denen Fotografen die Möglichkeit haben, Bilder zu machen, in mehreren Metern Höhe einschlug. Der Wagen stürzte daraufhin zurück auf den Boden.

Gelbe Warnlampen
Die Ermittlungen nach dem Horror-Crash laufen  längst auf Hochtouren. Dabei wird der Internationale Automobilverband (FIA) auch Guan Yu Zhou (19) befragen. Der chinesische Teamkollege von Mick Schumacher fuhr vor dem Unfall hinter der Münchnerin und behauptet, gelbe Warnlampen auf der Geraden gesehen zu haben. 

Organisationsfehler
„Ich denke, das war ein Organisationsfehler“, klagt  Guan Yu Zhou den Veranstalter an. „Sophia war sehr nahe an Jehan Daruvala dran, und als der früh bremste, hatte sie keine Zeit zu reagieren“, so Zhou. „Sie hat mit ihrem Auto den rechten Hinterreifen von Jehans Auto getroffen, und wurde in die Luft geschleudert - bis in den Fangzaun der Lisboa-Kurve.“ Unfassbare 276 km/h soll Flörsch kurz vor ihrem Unfall gefahren sein. 

Pilot tödlich verunglückt
Kritik an dem gefährlich engen Kurs gab es vonseiten der Fahrer vor dem Rennen praktisch nicht. Angesprochen darauf, wie sehr er den Kurs möge, sagte Sieger Ticktum am Sonntag: „Das ist rhetorisch, ich habe mich das erste Mal verliebt, als ich hier war.“ Für die meisten Piloten, darunter auch Mick Schumacher, gehört der gefährliche Stadtkurs zu den Lieblingsrennstrecken. Kritisiert wird dort aber der Motorrad Grand Prix. Erst im vergangenen Jahr war ein Pilot dort tödlich verunglückt.

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(Bild: KMM)



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