„Slow Food ist mehr als gutes Essen, es geht um besseres, gesünderes Leben und um den Erhalt des ländlichen Raums. Es ist die Keimzelle des guten Lebens“, erklärt Eckart Mandler vom Verein „Gut. Sauber. Fair. Kärnten.“ Gemeinsam mit Slow Food International arbeitet er derzeit am weltweit ersten Slow Food-Dorf.
„Die ursprüngliche Funktion eines Dorfes war die Produktion von Lebensmitteln und deren Vertrieb“, weiß Eckart Mandler: „Ein Dorf bietet Sicherheit, ist überschaubar, Leute kennen einander und arbeiten miteinander.“ Durch Zusammenlegungen von Gemeinden seien zum Teil soziale Strukturen vernichtet worden. Heute leide der ländliche Raum unter Abwanderung, Bildungsverlust und Einkommensverlust.
Slow Food in Kärnten: Zusammenleben im Dorf
„Gemeinsam mit Slow Food International wollen wir ein Gegenmodell zur Verstädterung, Beschleunigung, Globalisierung und Entmenschlichung schaffen“, erklärte Mandler bei der Terra Madre, der weltweit wichtigsten Messe für Ernährungskultur in Turin: „Wir arbeiten an einem Handbuch, wie es Kommunen weltweit schaffen können, die ursprüngliche Rolle des guten Zusammenlebens im Dorf wieder in den Mittelpunkt zu rücken.“
Und Kärnten soll dabei eine führende Rolle einnehmen. „Wir werden Dörfer brauchen, die mit uns gemeinsam das Slow Food-Dorf entwickeln wollen, das dann in Zukunft weltweit als Vorbild präsentiert werden kann“, erzählt Mandler.
Funktionierender Wirtschaftskreislauf
So habe China das Thema Slow Food sogar im Regierungsprogramm verankert, da auch das Reich der Mitte seine lebendige, bunte und vielfältige Kultur auf dem Land erhalten wolle. Mandlers Vorstellung vom Slow Food-Dorf ist denkbar einfach: Produkte wie das Korn für das Brot werden im Dorf von Bauern angebaut, der Bäcker verarbeitet es zu Brot, das von der Bevölkerung gekauft und konsumiert wird. Ein funktionierender kleinräumiger Wirtschaftskreislauf.
Kärnten-Werber Christian Kresse plant deshalb gleich zehn Slow Food-Dörfer; sieben in Kärnten und je eines in Slowenien, im Friaul und in China. Aus diesem Grund wird Slow Food-Erfinder Carlo Petrini im November zum Kärntner Tourismustag nach Villach kommen.
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