Eine amouröse Begegnung in der Normandie: Sie, Danielle (Alicia Vikander), Biomathematikerin, er, James (James McAvoy), britischer Agent, der vorgibt, Wasserbauingenieur zu sein. Für beide ein Atemholen vor einer jeweils heiklen Mission: Sie ist Teil eines Tiefseetauchprojekts, er soll in Somalia eine islamische Terrorzelle auskundschaften.
Atmosphärisch schön sind die Sequenzen des kurzen Kennenlernens. Knisternde Gesprächserotik inmitten der rauen Schönheit einer dem Meer zugewandten Landschaft. Nur wenig später schwebt Danielle in einem Yellow-Submarine-gelben U-Boot durch die Schwärze des atlantischen Ozeans, James hingegen wird in Afrika von Jihadisten gekidnappt.
Wim Wenders ist ein großer Romantiker. Wie er hier jedoch zwei recht abstrakt anmutende Schicksale zu verquicken sucht - und das zwischen bildpoetischem Pathos, dem Bangen ums eigene Leben und der Banalität hektisch kontrollierter Handydisplays -, lässt die kontemplative Ruhe und Magie, die sonst seinen Filmen innewohnt, schmerzlich missen. Eine Liebe auf dem Prüfstand, die sich gegen große Metaphern behaupten muss.
Kinostart von „Grenzenlos“: 24. August.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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