Knapp an Gold vorbei

Silber für Sarah Lagger bei U20-Siebenkampf-WM!

Sport-Mix
13.07.2018 18:32

Silber für Sarah Lagger! Österreichs Supertalent der Leichtathletik hat sich im finnischen Tampere bei der U20-WM im Siebenkampf nur um 28 Punkte der sensationellen Britin Niamh Emerson geschlagen geben müssen! Lagger, Titelverteidigerin von Polen 2016, stellte mit 6225 Punkten einen tollen österreichischen U20-Rekord auf, lag aber knapp hinter Emerson (6253). In einem wahnwitzigen Herzschlagfinale lief Sarah über 800 Meter noch persönliche Bestzeit, aber Emerson war in 2:09,74 Minuten eine Klasse für sich.

Sarah Lagger setzte also in Tampere ihre wahrhaft sensationelle Medaillen-Ausbeute fort! Binnen 36 Monaten hat die noch 18-Jährige damit fünf große internationale Medaillen gewonnen. Ihr Aufstieg in die Weltklasse hatte in Cali 2015 begonnen, als sie bei der U18-WM Silber holte - damals war dies das erste Edelmetall für Österreich bei einer Nachwuchs-WM in der Leichtathletik überhaupt. 2016 ging es Schlag auf Schlag: Erst holte sie bei der U18-EM in Tiflis Silber, dann ein paar Tage später als 16-Jährige Gold bei der U20-WM, im Vorjahr kam dann Bronze in Grosseto bei der U20-EM hinzu. Und jetzt ihr nächster Medaillen-Streich in Finnland!

Sarah hatte in Tampere den ersten Wettkampftag über 100 m Hürden mit 14,21 Sekunden und im Hochsprung mit 1,77 Metern begonnen. Danach folgte im Kugelstoßen eine kleine Sensation, als sie mit im ersten Versuch erzielten 14,38 Metern einen Meisterschaftsrekord in der Geschichte der U20-WM aufstellte. Sie verbesserte die 20 Jahre alte Bestmarke der Chinesin Shen Shengfei (14,35 m) um drei Zentimeter. Die 200 Meter lief sie zum Abschluss am Donnerstag in 24,86 Sekunden. Vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf am Freitag hatte sie im Weitsprung 6,15 Meter erreicht und lag damit in der Gesamtwertung weiterhin auf dem dritten Platz. Doch durch einen starken Speerwurf auf 45,76 Meter konnte sie die Kubanerin Adriana Rodriguez (Speer 34,74 m) überholen und den Abstand auf Niamh Emerson, die nur 39,02 Meter geworfen hatte, bis auf zwei Punkte verkürzen.

Lagger setzte damit nicht nur ihre eigene Medaillen-Jagd erfolgreich fort, sondern sorgte für einen weiteren Meilenstein in der schon fast unglaublichen momentanen Erfolgsserie der österreichischen Mehrkämpferinnen. Angeführt wird diese Phalanx derzeit von Ivona Dadic, die heuer schon Vize-Weltmeisterin im Hallen-Fünfkampf war und bei der EM in Berlin nächsten Monat wie schon vor zwei Jahren in Amsterdam (Bronze) wieder Edelmetall holen will. Im denkwürdigen Olympiastadion von Berlin sind neben Dadic auch Verena Preiner, im Vorjahr in Taipeh Studenten-Weltmeisterin, und Lagger am Start. Ein großartiges Trio, hinter dem sich mit Karin Strametz und Andrea Obetzhofer weitere starke Athletinnen befinden. Und erst in der Vorwoche hatte mit Chiara Schuler das nächste Talent im Siebenkampf auf sich aufmerksam gemacht. Die Vorarlbergerin hatte bei der U18-EM in Györ Bronze geholt.

Die jetzige Generation hat mit der legendären Liese Prokop (1941 bis 2006) ihr ganz großes Vorbild. Prokop hatte bei den Olympischen Spielen in Mexiko City 1968 Silber im Fünfkampf gewonnen und ein Jahr später in der Südstadt mit 5352 Punkten sogar einen Weltrekord im Fünfkampf aufgestellt. An einen derartigen olympischen Mehrkampf-Erfolg könnten Ivi Dadic und Sarah Lagger eines Tages auch anknüpfen, Dadic schon in Tokio 2020, Lagger dann später einmal…

Olaf Brockmann, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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