Fokus Gesundheit

Steirische Thermen stehen vor Herausforderungen

Steiermark
13.07.2018 10:15

Gebohrt wurde nach Öl, gefunden wurde heißes Wasser: In Loipersdorf, wo am Samstag  40 Jahre Schaffelbad gefeiert werden, begann die Erfolgsgeschichte des steirischen Thermenlands. Die Region von Bad Waltersdorf bis Bad Radkersburg entwickelte sich zum touristischen Schwergewicht - muss sich aber jetzt neu ausrichten.

Neun Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Menschen noch anderes im Kopf als Entspannen im warmen Wasser: Bereits 1954 fand die österreichische Rohölaufsuchungsgesellschaft im oststeirischen Übersbach ein reiches Wasservorkommen in 1600 Metern Tiefe. Das Bohrloch wurde als nutzlos eingestuft und wieder geschlossen.

Achtzehn Jahre später folgte ein ähnlicher Fund in Loipersdorf - diesmal wurde die Chance trotz Widerständen genutzt. Dank treibender Kräfte wie dem ersten Geschäftsführer Horst Wagner erfolgte 1977 der Spatenstich zum Bau des Schaffelbads, am 15. Juli 1978 wurden dann die zwei Becken eröffnet.

Drei Jahre später gab es in Loipersdorf bereits eine Therme mit 650 Quadratmetern Wasserfläche und mit dem Stoiser das erste Hotel. Die touristische Entwicklung nahm ihren Lauf und ließ sich auch nicht von einem Großbrand 1983, der fast alles vernichtete und einen Neubau notwendig machte, stoppen. Heutzutage ist die Wellnesslandschaft 8500 m² groß und umfasst je 14 Becken und Saunen.

Eine ärmliche Region erreichte Wohlstand
Fast zeitgleich zu den Anfängen in Loipersdorf wurden auch in Bad Radkersburg Thermenpläne umgesetzt. Mit Bad Gleichenberg, dem ältesten Kurort der Region, Bad Blumau und Bad Waltersdorf bilden sie das Thermenland. Die Bäder brachten einer ärmlichen, strukturschwachen Region Wohlstand. „Wir verzeichnen pro Jahr mehr als zwei Millionen Nächtigungen im Thermentourismus“, sagt Thermenland-Geschäftsführer Mario Gruber.

Doch auf dem Erfolg darf man sich nicht ausruhen. Die Konkurrenz im In- und Ausland schläft nicht. Und gerade bei internationalen Gästen ist noch viel Luft nach oben. Mit dem Zusammenschluss der Tourismusmarken Thermen- und Vulkanland soll sich das künftig ändern. Ein stärkerer Fokus muss zudem auf den Bereich Gesundheit gelegt werden.

Mario Gruber: „Warmes Wasser ist im Grund auswechselbar, es gibt Hunderte Wellnesshotels. Um in Zukunft bestehen zu können, müssen wir noch stärker die nachgewiesene heilende und stressabbauende Wirkung unseres Wassers in den Mittelpunkt rücken. Es geht in Richtung präventive Gesundheit und Vitalität - das gilt auch schon für junge Gäste, die im Alter fit sein wollen.“

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