1973 fand der erste Kampf der Geschlechter zwischen Billie Jean King und dem damals 55-jährigen Bobby Riggs vor über 30.000 Zuschauern in Texas statt. King hatte sich damals mit 6:4, 6:3, 6:3 durchgesetzt. Vor 17 Jahren war es Jimmy Connors, der sich Martina Navratilova gegenüberstellte und diese 7:5, 6:2 bezwang.
1998 hatte der Deutsche Karsten Braasch mit einem 6:1 über die damals 16-jährige Serena und einem 6:2 über die ein Jahr ältere Venus Williams die Kampfansage der US-Schwestern ans Männer-Tennis beantwortet. "Beide haben gegen Spieler aus den Top 500 keine Chance", hatte Braasch damals gemeint.
Bammer stapelt tief
Daran kann sich auch Sybille Bammer gut erinnern. "Das habe ich schon verfolgt, weil sie so groß daher geredet haben, sie wollen bei den Herren einsteigen, weil sie so gut sind", sagte Bammer lachend. Von großen Ansagen wie vor einem Boxkampf ist von Bammer - im Gegensatz zu manchen Radiospots - freilich nichts zu hören. "Er ist auf jeden Fall Favorit, keine Frage." Aufgeregt werde sie schon sein, so Bammer, die sich mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison befindet. Wie sie es gegen den French-Open-Sieger 1995 angehen wird? "Ich werde versuchen, ihn ins Laufen zu bringen und mehr über die Rückhand spielen, wenn es möglich ist."
Muster ist der Gegner egal
Thomas Muster wird und will sich mit Sicherheit keine Blöße geben. "Wenn ich einen Schläger in die Hand nehme, ist mir egal, wer auf der anderen Seite des Platzes steht. Dann gibt es nur eines: Ich will gewinnen", versichert er. Letztlich ist ein Sieg für beide auch aus finanziellen Gründen nicht uninteressant: Der Gewinner des Duells erhält 100.000 US-Dollar, also fast 67.000 Euro. Knapp 3.000 Tickets sind immerhin für die etwas mehr als 4.000 Zuschauer fassende Salzburg-Arena schon abgesetzt.
Völlig neu ist es für Bammer freilich nicht, sich mit Männern auf dem Platz zu messen, denn im Sparring spielt sie immer wieder gegen Männer. Diese Woche vermehrt auch mit Linkshändern. Für Bammer wird es jedenfalls ein interessantes Erlebnis, misst sie sich doch auch mit ihrem früheren Idol. "Ich habe schon versucht, dass ich mir etwas von ihm abschaue, er war ja mein Vorbild und kämpfen tue ich auch wie eine Löwin."
Sie aber als "weiblichen Muster" zu bezeichnen, weil sich ja beide viel auch erst erarbeiten mussten, geht ihr etwas zu weit. "Es gibt da vielleicht ein bisserl eine Ähnlichkeit, aber ich würde mich nicht mit ihm vergleichen trauen, weil, was er erreicht hat, wird so schnell kein Österreicher wieder schaffen."
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