Gedenken an NS-Opfer

17 neue „Stolpersteine“ in der Murmetropole

Steiermark
04.06.2018 06:05

17 neue „Stolpersteine“ werden Ende Juni in Graz verlegt. Die Gedenksteine sollen an das Schicksal einer Familie erinnern, die vor den Nazis aus der steirischen Hauptstadt flüchten musste. Zur Verlegung werden Nachkommen aus Israel anreisen. Und: Junge Muslime wollen ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen.

Es sind kleine Tafeln aus Messing, die vor Häusern, in denen Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, in den Suizid getrieben, deportiert, vertrieben oder enteignet wurden, gewohnt haben, in den Gehsteig einbetoniert werden - sodass man, wenn man an ihnen vorbeigeht, über sie „stolpert“ und nachzudenken beginnt. Es gibt sie in vielen Städten in ganz Europa.

In Graz kümmert sich der „Verein für Gedenkkultur“ seit 2013 um die Verlegung der „Stolpersteine“. Mittlerweile sind es 153 an der Zahl. Nun kommen weitere 17 dazu: in der Pestalozzistraße, in der Lagergasse und am Grieskai.

Sie sind der Familie Schkolnik gewidmet. Ein Teil der Familie konnte ins damalige Palästina flüchten, Großvater Aron Schkolnik und seine Frau Chane Beile sind wahrscheinlich ermordet worden (nach dem Krieg als „verschollen“ gemeldet). Josef Benedikt - er war Kantor der Israelitischen Kultusgemeinde, seine Tochter hatte bei den Schkolniks eingeheiratet - gelang mit seiner Frau und zwei Söhnen die Flucht in die USA.

Weitere Gedenksteine sind in Planung. „Konkrete Vorbereitungen gibt es bereits für Verlegungen in Leoben und erste Schritte für die Ausweitung auf die Weststeiermark“, heißt es vonseiten des Vereins.

Junge Muslime putzen
Eine schöne Geste: Die Muslimische Jugend wird heuer beim alljährlichen „Stolpersteine“-Frühjahrsputz mithelfen.

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