Pariser „Millenaire“
Polizei räumt illegale Flüchtlingszeltstadt
Nach wochenlangem Streit hat die französische Polizei Mittwochfrüh begonnen, das größte improvisierte illegale Flüchtlingslager in Paris zu räumen. In der „Millenaire“ getauften Zeltstadt am Kanal Saint-Denis lebten zuletzt etwa 1500 bis 2000 Menschen.
Die Bewohner des Camps im Nordosten von Paris werden in rund 20 Unterkünfte in der Hauptstadtregion gebracht, kündigte Innenminister Gerard Collomb an. Der Ressortchef hatte den Schritt bereits in der vergangenen Woche angekündigt.
Kein Widerstand gegen Räumung
Die meisten Flüchtlinge stammen aus dem Sudan, Somalia und Eritrea. Überwacht von den Sicherheitskräften, werden sie in Bussen in Heime, Sport- oder Mehrzweckhallen gebracht. Gegen die Räumung gab es keinen Widerstand.
Seit Monaten siedelten sich immer mehr Asylsuchende an den Ufern zweier Kanäle im Nordosten der französischen Hauptstadt an. Hilfsorganisationen schlugen wegen der Lebensbedingungen dort mehrfach Alarm.
Anfang Mai ertrank ein Bewohner eines Zeltlagers, der laut Medienberichten betrunken ins Wasser gegangen war. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte die Regierung seit Wochen aufgefordert, die Zeltlager zu räumen.
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