In den Niederlanden

„Vier Pfoten“ vereinen Löwen aus bulgarischem Zoo

Tierecke
28.03.2018 09:32

Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ ermöglicht einem weiteren Löwen aus einem bulgarischen Zoo ein besseres Leben. Löwe „Ivan-Asen“ ist am 25. März wohlauf in der Großkatzenstation „Felida“ in den Niederlanden angekommen. Ein „Vier Pfoten“-Team hatte ihn Ende 2017 gemeinsam mit vier weiteren Löwen aus den schrecklichen Zuständen in dem illegalen Inzuchtoo in Razgrad, Bulgarien, gerettet und vorübergehend im Zoo in Sofia untergebracht. Ziel der bevorstehenden Arbeit mit „Ivan-Asen“ ist es nun, ihm die intensive Pflege zukommen zu lassen, die er braucht, nachdem er in seinem jungen Leben bereits viel Leid erfahren musste.

Der Transfer von „Ivan-Asen“ folgt auf jenen der Löwengeschwister „Masoud“ und „Terez“, die „Vier Pfoten“ bereits Anfang Februar 2018 nach „Felida“ brachte. Mit „Ivan-Asens“ Ankunft in der niederländischen Großkatzenstation sind die Löwen, die aus derselben Familie stammen, endlich wieder vereint. „Wir freuen uns, dass nun auch ‘Ivan-Asen‘ ein besseres Zuhause gefunden hat. Mit seinem gesundheitlichen Zustand geht es langsam bergauf. In ‘Felida‘ wird sich unser Experten-Team darum kümmern, dass es ihm auch weiterhin gut geht. Langfristig soll ‘Ivan-Asen‘ fit für den Umzug in unser Großkatzenrefugium ‘Lionsrock‘ in Südafrika gemacht werden“, erklärt „Vier Pfoten“-Großkatzen-Expertin Barbara van Genne.

1962 Kilometer ohne Narkose
“Ivan-Asen“ war in sehr schlechter Verfassung, als die  „Vier Pfoten“ im November 2017 das erste Mal im Razgrad Zoo eintrafen. Der Löwe sprach aber gut auf die Behandlung an, die er bei seinem stationären Aufenthalt im Sofia Zoo erhielt. Ein Tierpfleger trainierte während dieser Zeit vor Ort mit „Ivan-Asen“, sodass er freiwillig in die Transportbox ging. Dadurch konnte eine für den gesundheitlich geschwächten Löwen riskante Narkose vermieden werden. Dr. Marc Gölkel vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) hat den Transport begleitet, um den Zustand des dreijährigen Löwen im Auge zu behalten und seine Reisetauglichkeit zu gewährleisten.

Heimat vieler Großkatzen
„Ivan-Asen“ wird sich nun weiter in der „Vier Pfoten“-Großkatzenstation „Felida“ im niederländischen Ort Nijeberkoop erholen können. Mit der Übernahme des Projekts im Jahr 2014 übernahm die internationale Tierschutzorganisation gleichzeitig die Verantwortung für die darin untergebrachten 26 Großkatzen. Da „Felida“ primär als Transit- und Rehabilitierungsstation dient, übersiedelten die „Vier Pfoten“ den Großteil der Wildtiere in das Großkatzenrefugium „Lionsrock“ in Südafrika. Neben den drei geretteten Löwen aus Bulgarien leben aktuell auch fünf Tiger in der niederländischen Großkatzenstation. Die „Vier Pfoten“ planen, „Felida“ weiter auszubauen, um noch mehr Großkatzen aus schlechten Haltungsbedingungen aufnehmen zu können.

Razgrad: Zoo ohne Lizenz
Der Zoo von Razgrad liegt im Nordosten Bulgariens und wurde 1960 eröffnet. Obwohl seine Lizenz bereits 2014 auslief, blieb er weiter kostenlos für Besucher geöffnet. Mit der unprofessionellen Zucht und dem Verkauf von Löwen versuchte man, den Betrieb zu finanzieren. Derzeit leben über 25 Tiere – darunter Löwen, Hirsche, Rentiere, Lamas, Füchse, Schweine und Vögel – in dem illegalen Zoo. Da der Zoo im Besitz der Stadt ist, überzeugten die „Vier Pfoten“ den Bürgermeister von Razgrad einzuschreiten. Ein internationales Tierärzte-Team versorgte Ende letzten Jahres die Löwen medizinisch und sterilisierte zusätzlich zwei erwachsene Männchen. Dadurch konnten die Tierschützer der illegalen Löwenzucht im Razgrad Zoo erfolgreich ein Ende setzen.

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