Überfälle und Drogen:

Herr Bürgermeister, wie gefährlich ist Wels?

Oberösterreich
18.03.2018 07:28

Wels ist mit rund 61.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Zuletzt sorgte die Messestadt immer wieder wegen brutaler Massenschlägereien, Drogen und Überfällen für Schlagzeilen. Auch FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl (45) ist besorgt. Er fordert unter anderem Aufstockung der Polizei.

Allein in den ersten zwei Wochen im März war Wels wieder einmal Schauplatz vieler spektakulärer Kriminaledlikte. Vor einem Tanzschuppen kam es zu einer Massenschlägerei, ein zwölfjähriger Tschetschene bedrohte Schüler mit dem Messer. Das Image eines Gewalt-Hotspots hat die Stadt schon seit Jahren. Kritische Beobachter sagen, dass auch der Wechsel an der Spitze der Stadt daran nicht viel verändert hat. 

„Krone“: Wie gefährlich ist Wels?
Andreas Rabl: Laut Statistik sicherer als andere Städte. Im vergangenen Jahr ist die Kriminalität um elf Prozent zurückgegangen. Zuletzt gab es aber eine Reihe von spektakulären Vorkommnissen, die rückten den Fokus auf Wels.

„Krone“: Unterm Strich ist also doch alles eitel Wonne?
Rabl: Nein, wir können nicht zufrieden sein. Aus meiner Sicht, spielen die Bereiche Drogenkriminalität, Vandalismus oder Gewalt eine zentrale Rolle in der Stadt. Für große Teile der Bevölkerung ist das auch sichtbar. Es ist definitiv kein wünschenswerter Zustand.

„Krone“: Was muss sich ändern?
Rabl: Die Einführung der Videoüberwachung war der erste Schritt. Diese Maßnahme hat geholfen, sie kann aber niemals die Polizeipräsenz ersetzen.  Wir brauchen auch mehr Polizeikräfte in und für Wels.

„Krone“: Wie viele Polizisten mehr fordern Sie?
Rabl: Sinnvoll wäre ein Plus von zehn bis 20 Planstellen. Zusätzlich muss die Inspektion von der Roseggerstraße auf den zentraler gelegenen Kaiser-Josef-Platz verlegt werden. Nur so bekommt man den Hotspot besser in den Griff.

„Krone“: Warum ist die Übersiedelung noch nicht passiert?
Rabl: Weil die Landespolizeidirektion, das Stadtpolizeikommando und das Ministerium dafür zustimmen müssen. Die Verhandlungen sind bereits am Laufen.

„Krone“: Ist der Kaiser-Josef-Platz Ihre größte Sorge?
Rabl: Mich beunruhigen auch die Massenschlägereien und Überfälle. Fakt ist, dass wir in der Stadt einen sehr hohen Migrationsanteil haben und bei bestimmten Gruppen, wie etwa bei den rund 400 Afghanen oder Tschetschenen, die Gewaltbereitschaft deutlich größer ist.

„Krone“: Wie wollen Sie das Problem in den Griff bekommen?
Rabl: Es gilt, viel Erziehungsarbeit zu leisten. Dazu gehört, dass man den Menschen sagt, dass Konflikte nicht mit Messern gelöst werden.  Erziehungsarbeit gehört auch von den Eltern eingefordert und notfalls mit Kürzung von Sozialleistungen sanktioniert. Außerdem muss bei Verurteilungen mit voller Härte vorgegangen und viel konsequenter abgeschoben werden.

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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