Eine Beschneidung senkt das Risiko einer Infektion mit dem Aidsvirus HIV bei Männern auf ein Sechstel - und zwar aus biologischen und nicht aus verhaltensbedingten Gründen.
Diesen Schluss ziehen Forscher der Johns HopkinsUniversität in Baltimore (US-Staat Maryland) und des indischenAidsforschungsinstituts in Pune aus einer Studie an indischenMännern. Sie ist im britischen Fachjournal «The Lancet»(Bd. 363, S. 1039) vom Freitag veröffentlicht und kommt zudem Ergebnis, dass die Vorhaut das sechsfache HIV-Infektionsrisikoin sich birgt.
Der Studie zufolge ist die Vorhaut mit Zellen gespickt,die dem Aidserreger besonders leicht anheim fallen. Zu ihnen gehörenCD4+-T-Lymphozyten und Langerhanssche Zellen. Zu ihnen verschafftsich das tückische Aidsvirus «einfachen Zugang»,wie die Forscher erläutern. Dagegen schützt die Beschneidungder Vorhaut nicht vor anderen Krankheiten, die beim Geschlechtsverkehrübertragen werden. So hatten beschnittene wie unbeschnitteneMänner in der Studie das gleiche Risiko, sich mit Herpes,Syphilis und Gonorrhoe anzustecken.
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