In Oberösterreich:

Bereits 8225 Schüler können kaum Deutsch

Oberösterreich
28.01.2018 09:32

Alle Jahre wieder fragt der FPÖ-Landtagsklub nach den Zahlen über Schüler und Schülerinnen mit nichtdeutscher Muttersprache an Oberösterreichs Pflichtschulen. Im aktuellen Schuljahr haben 8225 der 29.408 Kinder dieser Kategorie so schlechte Deutschkenntnisse, dass sie dem Regelunterricht nicht folgen können.

Die Zahlen stammen von LH Thomas Stelzer: 106.305 Kinder besuchen im aktuellen Schuljahr 2017/18 Oberösterreichs Pflichtschulen. Davon haben 29.408 nicht Deutsch als Muttersprache, das sind 27,66 Prozent. Und von diesen erwähnten 29.408 können 8225 (wiederum  knapp 28 Prozent) dem Regelunterricht sprachlich nicht folgen. Sie werden als außerordentliche Schüler geführt. Solche Kinder erhalten in Gegenständen, in denen aufgrund noch nicht ausreichender Deutschkenntnisse keine positive Benotung möglich ist, keine Noten. Zugleich erhalten sie aber auch Sprachförderung.

Ein weiter Blick zurück ins Schuljahr 2009/10
 Mit den jährlichen Anfragen ist schon eine interessante Zeitreihe zurück bis ins Schuljahr 2009/10 zusammengekommen. FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr blickt in Sachen außerordentliche Schüler bis dahin zurück: „Damals waren es noch 4832, also um 41 Prozent weniger.“ Der bisherige Höhepunkt war 2016/17 mit 8462 außerordentlichen Schülern und Schülerinnen, die kaum Deutsch konnten.

Mehr Sprachförderung notwendig
 
Mahr weiter  – siehe auch Interview zu nötigen Konsequenzen: „Der Anteil von Schülern nicht deutscher Muttersprache ist in den vergangenen Jahren konstant gestiegen, während die Gesamtschülerzahl leicht zurückging. Aktuell benötigen knapp drei Viertel aller Schüler ohne deutsche Muttersprache eine Sprachförderung.“ Denn auch von den 21.183 ordentlichen Schülern und Schülerinnen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch bekommen 13.554 eine Sprachförderung; nur 7629 kommen offenbar ohne eine solche aus.

All  das macht dem FP-Klubchef Sorgen: „Junge Erwachsene scheitern am Bildungsweg und im Berufsleben oft aufgrund von Sprachdefiziten. Da hat die frühere Bundesregierung Reformen verschlafen.“

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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