Hahnenkamm-Rennen

Acht Fakten zum Ski-Spektakel des Jahres

Sport
18.01.2018 15:03

Das heutige Sport-Spektakel auf dem Hahnenkamm begann einst als Werbelauf. Sogar Frauen stürzten sich schon die Streif hinunter. Acht Fakten, die wissenswert sind ...

Wann war die Geburtsstunde des Skispektakels "Hahnenkamm-Rennen"? Im Jahr 1931. Das Rennen wurde damals angekündigt als Werbelauf, und zwar so: "Internationaler Abfahrts- und Slalomlauf am 28. und 29. März in Kitzbühel". Sieger war damals der Österreicher Ferdl Friedensbacher. Er setzte sich gegen 25 Konkurrenten in einer Zeit von 4:34,12 Minuten durch. Im Slalom, an dem 22 Läufer teilnahmen, siegte Hans Mariacher mit 0:44,48 Minuten im ersten und mit 0:43,12 Minuten im zweiten Durchgang. Das erste Rennen fand aber nicht auf derklassischen Streif bzw. dem Ganslernhang statt, sondern auf der Ehrenbachhöhe, einer anderen Skiabfahrt des Hahnenkamms. Die ersten "klassischen" Rennen auf Streif und Ganslern gab es im Jahre 1937. Thäus Schwabl hieß der Sieger.

Was genau ist eigentlich der Hahnenkamm? Der Hahnenkamm ist ein Gebirgszug in den Kitzbüheler Alpen, der aus einer gewissen Entfernung und mit ein bisschen Fantasie betrachtet wie der Kamm eines Gockels beziehungsweise eben eines Hahnes aussieht. Der eigentlich höchste Punkt am Hahnenkamm ist die bereits erwähnte Ehrenbachhöhe mit 1802 Metern.

Darf sich jeder Streif-Gewinner auch Hahnenkammsieger nennen? Nein. Bis 2013 war das streng geregelt. Es durften sich nur die Gewinner der Kombination (Slalom und Abfahrt) offiziell Hahnenkammsieger nennen. 2013 fand aber die letzte klassische Kombi statt. Von 2014 bis 2016 gab es eine Super-Kombi mit einem separaten Slalomlauf nach dem regulären Super-G. Seit dem Vorjahr gibt es gar keine Kombi mehr. Dreifache Hahnenkammsieger werden mit der Hahnenkamm-Nadel in Gold mit Brillanten ausgezeichnet. Der Kroate Ivica Kostelic gewann von 2010 bis 2013 viermal in Folge die Kombination - einzigartig!

Gab es auch einmal Damen-Rennen auf dem Hahnenkamm? Ja. Von 1932 bis 1961 fanden Damen-Rennen (Abfahrt, Slalom und Kombination - in manchen Jahren auch ein Riesenslalom) statt. Traudl Hecher war die letzte Damensiegerin auf dem Hahnenkamm. Sie gewann 1961 Abfahrt und Slalom und damit natürlich auch die Kombination. Der Kitzbüheler Skiclub, der die Rennen seit jeher veranstaltet, wollte freilich weiterhin auch Frauen-Rennen haben. Die FIS war allerdings dagegen.

Wie oft mussten die Rennen abgesagt werden? Von den bisher 77 Auflagen mussten sieben aufgrund von Schneemangel komplett abgesagt werden (zuletzt im Jahr 2007, zuvor auch 2005, 1993, 1988, 1964, 1939 und 1938). 1971 wurde die Abfahrt abgesagt, der Slalom aber gefahren.

Wer führt die ewige Liste der Gewinner an? Berücksichtigt man alle Disziplinen (Abfahrt, Slalom, Kombi und Super-G) haben zwei Österreicher die Nase vorne: Andreas "Anderl" Molterer mit insgesamt neun Siegen und Christian Pravda mit acht. Gefolgt von Marc Girardelli und Jean-Claude Killy (je sieben Erfolge) sowie Didier Cuche, Hermann Maier, Karl Schranz und Pirmin Zurbriggen, je sechs Siege. Franz Klammer gewann viermal die Abfahrt.

Wie viele Zuseher lockt das Spektakel an? Seit 2011 kommen im Schnitt 81.186 Fans zum Rennwochenende. Am meisten sahen im Jahr 1999 mit in Summe 99.000 zu, davon 53.000 bei der Abfahrt. Im Vorjahr wurde die zweithöchste Marke erzielt: Und zwar mit 94.000 Fans!

Wann starten die Vorbereitungsarbeiten für die Hahnenkamm-Rennen? Hier gilt: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Am Montag starten also die Pläne für 2019. An den Renntagen selbst sind mehr als 1500 Personen rund um den Hahnenkamm direkt und indirekt für die Veranstaltung im Einsatz. Der Umsatz des Großraumes Kitzbühel während eines Hahnenkamm-Wochenendes wird mit rund 47 Millionen Euro beziffert.

Claus Meinert und Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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