Die Therapeutin verzeichnet bereits seit geraumer Zeit einen Zuwachs an Patienten, deren Sexualleben eindeutig von Zukunftsängsten beeinträchtigt ist. "Das Schlimmste war der Zustand der Schwebe Ende vergangenen Jahres. Jetzt hat es sich wieder ein bisschen beruhigt, da sich viele Betriebe neu aufgestellt haben", sagte Bragagna. Mit einer neuerlichen Verschlechterung am Arbeitsmarkt könnte es mit dieser Ruhe aber schnell wieder vorbei sein.
Lustlosigkeit nach dem Job-Verlust
Viele Menschen verfallen bei Verlust des Jobs in leichte bis schwere Formen der Depression. "Früher waren vor allem Männer betroffen, heute sind es aber auch zunehmend Frauen, da der Beruf inzwischen auch Teil ihrer Identität ist", sagte Bragagna. Die generelle Lustlosigkeit macht natürlich auch vor dem Bett nicht halt.
Andere Menschen können aber gerade über Sex die Anspannung ablassen. "Es gibt Personen, die etwa vor einer Prüfung besonders viel Sex haben wollen, um auf diesen Weg Stress abzubauen, während andere in so einer Situation nicht einmal daran denken können", sagte die Expertin.
Flaute im Bett ist gemeinsam überwindbar
Den Paaren rät die Therapeutin auf jeden Fall, sich nicht auch noch mit Sorgen über Veränderungen in ihrem Sexualleben weiter unter Druck zu setzen. "Es ist aber wichtig, dass man darüber spricht und sich sonst nahe ist", sagte Bragagna. Selbst eine mehrmonatige Flaute im Bett kann dann gemeinsam überwunden werden. "Nach einem halben Jahr sollte man sich aber Hilfe suchen", rät die Psychologin.
Ein weiteres Zuspitzen der Krise würde sich erneut auf das Sexualleben auswirken. "Die Menschen werden trotzdem zusammenkommen, aber der Sex wird sich verändern", so Bragagna. Während des Zweiten Weltkrieges habe Sex etwa "einfach stattgefunden", es wurden nicht solche Ansprüche an ihn gestellt wie heute.
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