Muster-Häftling

Josef F. in der U-Haft “unauffällig und höflich”

Niederösterreich
25.02.2009 09:56
Josef F. wirke "ruhig". Er sei "unauffällig, höflich und korrekt" und "sehr angepasst". So beschrieben die Leiter der Justizanstalt St. Pölten (Haftraum siehe Bild), Oberst Günther Mörwald und sein Stellvertreter Oberstleutnant Erich Huber-Günsthofer, den Untersuchungshäftling im Inzest-Fall von Amstetten. Der 73-Jährige muss sich ab 16. März vor Gericht verantworten.

Wecken um 6.00 Uhr, Frühstück, Morgentoilette: So beginnt der Alltag in der Justizanstalt St. Pölten - auch für Josef F., der sich mit einem zweiten Insassen einen etwa zwölf Quadratmeter großen Haftraum teilt (siehe Bild). Es besteht generell die - rechtliche - Möglichkeit, Radio zu hören oder fernzusehen. Außerdem gibt es Zeitungen und Zeitschriften sowie die Möglichkeit, sich Bücher aus der Anstaltsbibliothek zu leihen. Der Amstettner habe bisher keine Sonderwünsche geäußert, Kontakt pflege er hauptsächlich mit seinem Anwalt, so Mörwald und Huber-Günsthofer.

Kein Kontakt zu anderen Insassen
Nur fallweise nehme Josef F. die Gelegenheit zu einem Spaziergang im Hof wahr. Zu anderen Insassen suche er keinen Kontakt. Er beteilige sich auch nicht an Freizeitgestaltung, was der Anstaltsleitung entgegenkommt. Kontakte würden aus Sicht der Justizwache grundsätzlich möglichst hintangehalten, verwies Mörwald auf die gesetzliche Verpflichtung, für die Sicherheit eines Häftlings zu sorgen. Es gehe um den sachlichen und professionellen Umgang mit Josef F., der die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere U-Häftling habe. Entgegen mancher Medienberichte in der Vergangenheit "gab es keinerlei Vorfälle oder Angriffe von anderen Insassen", erklärten beide Herren dezidiert: "Das war erfunden."

Arzt bei Verhandlung dabei
Beim Prozess werde auch der behandelnde Arzt der Justizanstalt dabei sein, der auf die Gesundheit des 73-Jährigen zu achten habe. Wie viele Justizwachebeamte im Gerichtsgebäude, unterstützt von Polizeikräften, bzw. im Schwurgerichtssaal eingeteilt werden, wurde nicht preisgegeben.

Die Justizanstalt St. Pölten hat Kapazitäten für 250 Insassen - U-Häftlinge ebenso wie Strafgefangene, die bis zu 18 Monate Freiheitsstrafe verbüßen. Sie sind in Einzel- bis Sechspersonen-Hafträumen untergebracht. Dem Haus - mit rund 90 Justizwachebeamten und "guter Auslastung" - steht Mörwald seit 13 Jahren vor, seit acht Jahren fungiert Huber-Günsthofer als Stellvertreter.

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