Trotz Protesten
Berlin Tempelhof schließt seine Pforten
Rund 800 geladene Gäste einer Abschiedsfeier verfolgten, wie die beiden Maschinen Tempelhof in Richtung des künftigen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld verließen. Gegner der Schließung hatten noch unmittelbar vor dem Start mit Transparenten auf dem Rollfeld gegen das Ende Tempelhofs protestiert.
Der rot-rote Senat mit Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit an der Spitze hatte angesichts immer weiter sinkender Passagierzahlen und eines wachsenden Defizits das Ende des 1923 gegründeten Flughafens beschlossen. Ein Volksbegehren gegen diese Pläne war gescheitert. Die Schließungen von Tempelhof und später vom Flughafen Tegel sind nach einem Gerichtsurteil die Voraussetzung für den Bau des neuen Großflughafens in Schönefeld.
"Mutter aller Flughäfen"
Tempelhof war einmal der größte und modernste Flughafen der Welt. 1923 wurde er eingeweiht. Später flogen hier die Schönen und Reichen ein: Marlene Dietrich, Zarah Leander oder Maria Callas, vor kurzem noch Tom Cruise mit seiner Familie. Seine heutige Gestalt mit dem monumentalen, 1,2 Kilometer langen Hauptgebäude erhielt Tempelhof erst in der Nazizeit zwischen 1936 und 1941. Tempelhof war Mittelpunkt der Luftbrücke und der Rosinenbomber, Stützpunkt des US-Militärs und galt als Tor zur freien Welt. Später geriet der Flughafen dann jedoch immer stärker in den Schatten von Tegel und Schönefeld. Der Architekt Norman Foster bezeichnete Tempelhof einmal als "die Mutter aller Flughäfen".
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