Jahrelange Erhebung

Neue Gefahrenpläne erfassen 2634 Lawinenstriche

Tirol
03.02.2016 22:31

Passend zum derzeitigen Neuschnee-Zuwachs präsentierte die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) den nun komplettierten Gefahrenzonenplan für Tirol. Demnach befinden sich 374 Häuser in einer roten Zone, 2964 in einer gelben. Die Pläne stützen sich auf Zeitzeugen und Archive, aber auch auf modernste Simulationen.

„Nach dem Lawinenwinter 1999 wurden die Kriterien verschärft, viele Gebäude fanden sich neu in roten oder gelben Zonen wieder“, erklärte Siegfried Sauermoser, Leiter der WLV in Tirol.  Bei diesem Kriterien geht es beispielsweise darum, welchem Druck eine Gebäudewand (in Tonnen pro Quadratmeter) im Ernstfall ausgesetzt ist.

Gefahr für Straßen oder Häuser

Als „raumrelevant“ – also gefährdend für Siedlungen oder Verkehrswege – sind im Lawinenkataster nun 2634 Lawinen verzeichnet. Sauermoser zum Hauptzweck: „Die Gefahrenzonenpläne sollen verhindern, dass die angeführten Gebiete künftig besiedelt werden.“ Historische Archive geben Aufschluss darüber, wie weit Lawinen einst vordrangen. „Noch besser sind Fotos, gut dokumentiert ist der Katastrophenwinter 1951“, so Sauermoser. Inzwischen haben sich die Methoden verfeinert, für Computersimulationen ist eine eigene WLV-Abteilung zuständig.

Die Arbeit geht nie aus

Die Arbeit geht den Experten trotz komplettierter Gefahrenpläne weiter. Alle 15 Jahre, so das Ziel, sollten neue Gegebenheiten einfließen. Im Vorjahr gab die WLV in Tirol 9,4 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen aus. „Allein für den Schutz der Straßen gibt es inzwischen 106 Galerien mit insgesamt 34 Kilometern Länge“, erläuterte der zuständige LR Josef Geisler.

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