Das Schlupfloch Brenner muss gestopft werden! Unter diesem Credo stockte die Polizei die Beamten im Grenzbereich von 30 auf 80 auf. Auch Italien reagiert (auf die österreichische Kritik?) und entsendete zusätzliche 50 Carabinieri und 25 Soldaten. Alle Schleichwege lückenlos zu kontrollieren, scheint aber fast unmöglich.
Lokalaugenschein der "Krone" im Grenzgebiet. "Ja", bestätigt ein Tankwart in Gries am Brenner, "zuletzt waren immer wieder kleine Gruppen von Flüchtlingen zu Fuß auf der Bundesstraße unterwegs." Kaum beim Outlet Center Brenner angekommen, bestätigt sich diese Aussage: Drei augenscheinlich nordafrikanische junge Männer überqueren die Staatsgrenze Richtung Österreich, blicken sich häufig um und verschwinden dann aus dem Blickfeld.
Zunehmend sickerten Flüchtlinge durch
Tirols Polizeikommandant Helmut Tomac weiß, dass immer wieder Flüchtlinge "durchsickern". Viele werden aufgegriffen: "Zuletzt waren es binnen weniger Tage acht Gruppen mit 36 Personen." Tomac unterstreicht die Ansicht von LH Günther Platter, dass Italien dem wachsenden Zustrom zu wenig entgegen trat.
Tomac erwartet sich auch Abschreckung
Als Reaktion erhielten die 30 Beamten der AGM Fahndungsgruppe Steinach gestern 50-köpfige Verstärkung aus Salzburg, Oberösterreich und Vorarlberg. Auch Italien stockte das Personal um 75 Beamte auf. Tomac erwartet sich dadurch "keine massenhaften Aufgriffe", es gehe auch um die Abschreckung. Als letztes Mittel bleibt das vielzitierte Grenzmanagement, das Dichtmachen mit Zaun!
Zug-Kontrolle klappte
Funktionieren wenigstens die italienischen Zug-Kontrollen? Beim Halt des EC 85 von Verona nach München um 11.56 Uhr am Brenner waren mehrere Carabinieri in den Waggons und am Bahnsteig. Eine Frau mit Kind und auch andere dunkelhäutige Fahrgäste mussten nach der Kontrolle aussteigen. Der Eindruck: Ohne gültige Papiere kam hier niemand durch.
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