Gerichtsprozess

Cannabisplantage “gegen Stress” betrieben

Tirol
26.05.2015 15:11
Beim Anbau von Cannabis in den eigenen vier Wänden zeigen sich manche als wahre Experten: Die Plantage eines Innsbruckers flog jedoch auf, nun landete der 45-Jährige vor Gericht und sagte. „Es war für den Eigenbedarf, zur Stressbekämpfung.“ Verschärfend: kam hinzu: Einmal verkaufte er auch an Marokkaner.

Die Stadt wollte den 45-Jährigen delogieren, die Alimente für zwei Kinder waren kaum leistbar, die Geldnot akut. "Da habe ich ein einziges Mal auch Drogen verkauft – 30 Gramm für 300 Euro an Marokkaner", räumte der bisher Unbescholtene ein. Die restlichen Ernten – umgerechnet auf den Reinheitsgehalt exakt 48,8 Gramm – habe er aber nur selbst konsumiert, betonte der Angeklagte. Grund: "Ich litt an Epilepsie und habe einen sehr unruhigen Schlaf. Der Suchtgiftanbau war vor allem für den Eigenbedarf und diente der Stressbekämpfung. Der Verkauf war nur eine Verzweiflungstat."

Bedingte Haft und Geldstrafe

Der Innsbrucker ist inzwischen aus dem ärgsten finanziellen Schlamassel heraus – "auch weil ich am Wochenende und an Feiertagen arbeite", schilderte der Angestellte eines Hausmeister-Service. Das Urteil lautete auf drei Monate bedingte Haft und 960 Euro unbedingte Geldstrafe. Der 45-Jährige nahm sofort an. Insgesamt führte die Drogenkriminalität zuletzt zu rund 40 Verhaftungen pro Jahr (2013 und 2014). In 21 Fällen wurde im Vorjahr die Untersuchungshaft gegen Verdächtige verhängt.

3416 Drogendelikte angezeigt

Insgesamt wurden im Vorjahr tirolweit 3416 Drogendelikte angezeigt, das sind um 410 Fälle weniger als 2013. Der Löwenanteil davon (1629 Anzeigen) geht auf die Landeshauptstadt Innsbruck zurück. Dabei spielt die Nordafrikaner-Szene eine große Rolle.

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