"In solche hasserfüllten Fratzen habe ich noch in keinem meiner Polizeieinsätze gesehen - ich bin schockiert", zeigte sich Polizeipräsident und Einsatzleiter Edzard Freyhoff nach den fürchterlichen Ereignissen vor dem Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig erschüttert. Fußball-Deutschland ist nach den Attacken der BVB-Ultras entsetzt, die dort aufgetretene Dimension an Gewalt sei für jedermann neu gewesen.
"Es ist mit allem geworfen worden, was den Leuten in die Hände kam. Eier, Müllbehälter und Steine sind geschmissen worden, leere Getränkekisten sind genutzt worden, um auf Kollegen einzuschlagen", beschreibt Freyhoff gegenüber deutschen Medien die wilden Szenen. Auch Kinder, Frauen oder Familien seien ins Visier der Randalierer geraten.
Hier sehen Sie die Highlights des Spiels, das Dortmund am Ende mit 1:0 für sich entschied:
Leipzig: Übergriffe "beschämend" - BVB greift durch
"Die Übergriffe von Dortmunder Fans gegen gegnerische Zuschauer, gegen die Polizei, aber auch Beleidigungen und Straftaten gegen Kinder und Frauen sind nicht tragbar und beschämend für ganz Fußball-Deutschland", hat RB Leipzig die Vorfälle in Dortmund scharf verurteilt. Der Verein stellte klare Forderungen an die Verantwortlichen des BVB, der bereits angekündigt hat, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen: "Der BVB wird alles daransetzen, das Fehlverhalten der eigenen Anhänger aufzuklären und hart zu sanktionieren! Um es ganz deutlich zu sagen: Wer seine Meinung nicht durch Argumente, sondern durch rohe Gewalt und plumpe Beleidigungen ausdrückt, kann, darf und wird nicht Teil der BVB-Familie sein."
Spruchbänder im Visier
Ungemach droht der Borussia auch vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes, der Kontrollausschuss nahm die Ermittlungen auf. Dabei dürfte es jedoch vor allem um die vielen Schmäh-Spruchbänder gehen, die vor der Partie auf der Südtribüne des Stadions zu sehen waren. Grundsätzlich kann die DFB-Sportgerichtsbarkeit nur Vorkommnissen nachgehen und zur Verurteilung bringen, die innerhalb des Stadions stattfanden. Einzige schöne Folge des Ultra-Irrsinns: Im Internet verurteilen immer mehr echte Fußball-Fans die Aktionen der Chaoten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.