In der Fan-Sackgasse

Wacker verliert die Zugkraft – Ausweg nur die Bundesliga

(Bild: Christof Birbaumer)

Der erfolgreichste rotweißrote Klub außerhalb von Wien verliert seine Zugkraft: Wacker Innsbruck musste im Herbst ein sattes Zuschauer-Minus verkraften – der Ausweg aus der Sackgasse kann nur Bundesliga heißen.

Das Plus der gesamten Liga (23,3%) wäre schön. Davon kann man in Innsbruck nur träumen – da das Gegenteil der traurige Fall ist: Wacker verlor im ADEG-Liga-Herbst 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr! Und das, obwohl die Schwarz-Grünen stets in der Spitze mitspielten, als Tabellenführer überwintern.

Noch bitterer allerdings sind die absoluten Zahlen: Im Schnitt pilgerten 4.137 Zuschauer in Tirols Fußball-Tempel – damit ist man erstens vom erwünschten Schnitt (5.000) weit entfernt. Zweitens hinter dem Provinznest Altach (6.555 Einwohner) und der Marktgemeinde Lustenau (21.000 Einwohner) nur auf Rang drei!

Ein Ergebnis, resultierend  aus zwei Faktoren:

• Die zweithöchste Liga beinhaltet zu wenig Attraktivität – für die Innsbrucker Ansprüche. Rapid, Salzburg oder Sturm stand jahrzehntelang auf dem Bundesliga-Plan, Dornbirn, Hartberg oder Austrias Amateure sind nun die harte ADEG-Liga-Realität. Man verfasste einen Drei-Jahres-Plan – aber noch eine Saison wäre eine Bankrotterklärung.
  
• Die Negativstimmung, die die Klub-Verantwortlichen öffentlich machten. Das Interesse und das Verständnis dafür ist bei den Wacker-Anhängern schon längst erloschen. Im Gegenteil: Es langweilt.

Nur ein schwacher Trost, dass da einer der härtesten Widersacher im Titelkampf jeden Zuschauer mit innigem Handschlag begrüßen konnte: Admira steuert durch sein Südstadt-Minus von 39,9 Prozent einem dreistelligen Schnitt (derzeit 1.060) mit großen Schritten entgegen.

Was Obmann Trenkwalder und vor allem Coach Walter Schachner relativ kalt lassen wird. Nicht aber die Meldung, die am Dienstag aus der Klinik kam: Muhammet Akagündüz wird das komplette Frühjahr nach einem Kreuzbandriss ausfallen. Aber für Ersatz wird Euro-Krösus Trenkwalder schnellstens sorgen...

von Gernot Gsellmann, Tiroler Krone