In Tirol wächst der Ärger wegen fehlerhafter Installationen von Fotovoltaik-Anlagen. Viele sind nicht nur genervt, sondern fühlen sich regelrecht abgezockt - so auch eine Familie aus Sölden im Ötztal.
Zehn kaputte Paneelen am Dach, 17 Löcher in der Decke, Sägemehl am Wohnzimmersofa und jede Menge Nerven: Auch eine Familie im Ötztal ärgert sich wie viele andere in Tirol – die „Krone“ berichtete – über eine verpfuschte Fotovoltaik-Anlage.
„Wir haben eine Odyssee an Pfusch hinter uns. Es scheint, als würden diese Firmen ganz bewusst mit den Kunden spielen, sie ausnehmen und am Ende auslachen“, schäumt die Besitzerin von Ferienwohnungen in Sölden vor Wut.
Mit Glück undichtes Dach verhindert
Fast alle Mitarbeiter, die ihr im Vorjahr die Anlage verkauft haben, sind nicht mehr da. „Die Tochter des Eigentümers ist jetzt die neue Geschäftsführerin – ein ganz junges Mädel. Es gibt keine Pläne, keine Berechnungen, nichts“, ärgert sich die Frau, die kurz vor Weihnachten die Löcher im Dachstuhl entdeckte. „Hätten wir nicht selber früh genug die Mängel bemerkt und mit einer Dachdeckerfirma aus dem Tal zusammengearbeitet, hätten wir nun ein undichtes Dach“, betont die Ötztalerin.
„Keine Facharbeiter am Werk“
Auch die Paneele sind nach dem Winter reif für den Müll. „Sie sind für die Schneelast in unserer Höhe nicht ausgelegt und wurden auch nicht wie vorgeschrieben verstärkt. Sie gehören normalerweise an eine Fassade. Zudem wurde der Prüfbefund falsch ausgestellt und die Kabel mangelhaft verlegt. Facharbeiter waren da keine am Werk“, ärgert sich die Geschädigte.
Ihr bleibt jetzt wohl nur, die ganze Anlage abzumontieren, Reparaturarbeiten vornehmen zu lassen und dann wieder neu zu installieren – alles auf eigene Kosten. Dabei hätte sie „wirklich Interesse, diesen Menschen das Handwerk zu legen, damit nicht noch mehr Familien zu Schaden kommen“.
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