US-Thriller

Emily Blunt ist das “Girl on the Train”

Kino
26.10.2016 13:00

Wer ein Eigenheim entlang einer Bahnstrecke besitzt, wird sich nach diesem Film nicht mehr frei bewegen wollen. In "Girl on the Train" (Kinostart: 26. Oktober) beobachtet eine Pendlerin obsessiv aus dem Fenster des Zuges eine junge Frau und wird bei deren Verschwinden zur Verdächtigen. In den USA ist der Thriller erfolgreich angelaufen - obwohl der Vergleich mit "Gone Girl" nicht hält.

Wie schon David Finchers ausgeklügeltem Vexierspiel nach einem Roman von Gillian Flynn liegt "Girl on the Train" ein Krimi-Bestseller zugrunde. 15 Millionen Mal hat sich der Debütroman der britischen Autorin Paula Hawkins seit der Veröffentlichung im Jänner 2015 bereits verkauft; die deutschsprachige Ausgabe kauften nach Angaben des Blanvalet Verlags 700.000 Leser. Gemeinsam mit Co-Autorin Erin Cressida Wilson verlegte Regisseur Tate Taylor das Geschehen aus dem Londoner Umkreis in die New Yorker Vorstadt und in ein gehobeneres Milieu.

Von ihrer kürzlichen Scheidung noch immer aufgewühlt, betäubt sich Rachel (Emily Blunt) mit Wodka. Ihren Job als PR-Agentin hat sie deshalb bereits vor einem Jahr verloren, setzt sich aber dennoch Tag für Tag in den Zug nach und von New York, um vom immer selben Platz im immer selben Waggon ein junges Paar zu beobachten und sich dessen perfektes (Liebes-)Leben auszumalen. Nur zwei Häuser neben den jungen Liebenden wohnt ihr Ex-Mann (Justin Theroux) samt Baby und neuer Frau Anna (Rebecca Ferguson), die sich von ständigen Anrufen und Nachrichten der obsessiven Rachel belästigt fühlt.

Als Rachel eines Tages die von ihr obsessiv beobachtete Megan (Haley Bennett) auf der Veranda eng umschlungen mit einem fremden Mann (Edgar Ramirez) sieht, triggert das eine enorme Wut in der einst Betrogenen. An jenem Abend steigt Rachel daher früher aus dem Zug aus, folgt Megan in einen Park - und wacht am nächsten Tag blutüberströmt und ohne Erinnerung an die vergangene Nacht auf. Der Polizei und Megans Ehemann Scott (Luke Evans) will Rachel mit Hinweisen dienlich sein - bald aber gerät sie aufgrund Widersprüchlichkeiten selbst unter Verdacht...

Regisseur Taylor erzählt die Ereignisse mittels Zeitsprüngen und abwechselnd aus der Sicht der drei zentralen Frauen, wobei Rachel am meisten Platz eingeräumt wird. Schon aus der frühen Verschiebung der Perspektiven kann man schließen, dass hier nicht alles so ist, wie es scheint bzw. gesehen wird - können Schmerz, Alkohol, Traumata und Harmoniebedürfnis die eigene Wahrnehmung doch gehörig trüben. Gelang es Fincher mit "Gone Girl", den Besucher konsequent auf falsche Fährten zu locken, kommt die Wendung in "Girl on the Train" jedoch erst sehr spät und wenig überraschend.

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