Die Forscher hatten den Stern HD 189733A ins Visier genommen, der von einem etwa jupitergroßen Begleiter alle 53 Stunden eng umkreist wird. Planet und Stern trennen nur rund fünf Millionen Kilometer, das ist ein Dreißigstel der Distanz unserer Erde zur Sonne. Der Exoplanet wird dadurch auf mehr als 1.000 Grad Celsius aufgeheizt. Das ist allerdings noch nicht heiß genug, um seine Atmosphäre verdampfen zu lassen. Die ersten Beobachtungen aus dem Jahr 2010 zeigten daher noch keine Auffälligkeiten.
Im Jahr 2011 beobachteten die Forscher um Alain Lecavelier des Etangs vom französischen Forschungszentrum CNRS, die ihre Beobachtungen in einer der kommenden Ausgaben des Fachblatts "Astronomy & Astrophysics" vorstellen, jedoch dramatische Veränderungen. Der Heimatstern des fernen Exoplaneten (HD 189733B) erlebte einen Ausbruch von Röntgenstrahlung, wodurch sich seine Helligkeit im Röntgenlicht vervierfachte.
Planet wird von Röntgenstrahlen gegrillt
Der Planet bekam dadurch rund drei Millionen Mal so viel Röntgenstrahlung ab wie die Erde von der Sonne, schätzen die Forscher. "Es war der hellste Röntgenausbruch von HD 189733A von mehreren, die bisher beobachtet wurden", erläuterte Peter Wheatley aus dem Forschungsteam in der Mitteilung. "Und es scheint sehr wahrscheinlich, dass die Auswirkungen dieses Ausbruchs zu dem Verdampfen geführt haben, das ein paar Stunden später mit 'Hubble' (Bild 3) zu sehen war."
Der ferne Planet wandert von der Erde aus gesehen regelmäßig vor seinem Heimatstern vorbei. Dabei durchleuchtet der Stern die Atmosphäre des Exoplaneten, wodurch sich deren Zusammensetzung und Bewegung analysieren lässt. Die Forscher konzentrierten sich auf Wasserstoff als Hauptbestandteil der Planetenatmosphäre und konnten beobachteten, wie große Mengen des Elements aus ebendieser entwichen (im Bild eine künstlerische Darstellung).
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