Wollte nur helfen

Vor McDonald’s verprügelt: 22-Jährige ist hirntot

(Bild: privat)

Sie wollte anderen helfen und musste dafür mit ihrem Leben bezahlen: Vor knapp zwei Wochen wurde die Lehramtsstudentin Tugce A. in einer McDonald's-Filiale in Deutschland ins Koma geprügelt - weil sie einen Streit schlichten wollte. Nun wurde bei der 22-Jährigen der Hirntod festgestellt. "Sie ist von uns gegangen", trauern Angehörige auf Facebook um die junge Frau.

Tugce war am 15. November ins Krankenhaus gebracht worden, nachdem sie zwei Mädchen helfen wollte, die in der Toilette einer McDonald's-Filiale in Offenbach von drei Jugendlichen bedrängt worden waren. Das Trio lauerte der couragierten 22-Jährigen nach ihrer Intervention vor dem Fast-Food-Restaurant auf. Ein 18-Jähriger schlug der Studentin dann mit voller Wucht ins Gesicht, woraufhin sie zu Boden fiel und dabei schwerste Schädel-Hirn-Verletzungen erlitt.

Familie hoffte bis zuletzt auf ein Wunder
Während der Schläger, ein polizeibekannter Gewalttäter, seither in U-Haft sitzt und sich ausschweigt, hofften die Angehörigen von Tugce, die seit der Attacke im Koma liegt, auf ein Wunder. Ihre Familie kontaktierte nach dem schrecklichen Vorfall Neurochirurgen aus ganz Deutschland und stellte ihnen die CT-Bilder zur Verfügung.

Doch am Mittwoch stand fest: Für die junge Frau gibt es keine Hoffnung mehr. Medien berichteten übereinstimmend vom Hirntod der 22-Jährigen. Derzeit werde die Studentin noch künstlich beatmet, die Ärzte sprachen jedoch nach Informationen des Radiosender Hitradio FFH mit den Eltern bereits darüber, ob und wann die medizinischen Geräte abgestellt werden.

Mahnwachen und Protestmärsche geplant
Auf einer eigens von Verwandten der Studentin eingerichteten Facebook-Seite ist seit Mittwochnachmittag zu lesen: "Die Nachricht habt ihr ja schon erhalten. Sie ist leider von uns gegangen." Familie und Freunde der 22-Jährigen planten bereits vor der traurigen Nachricht für Ende der Woche Mahnwachen und Protestmärsche.

In einem berührenden Video hatten Familie, Freunde, Bekannte und auch Menschen, die Tugce zwar nie selbst kennengelernt haben, aber von der Geschichte erschüttert sind, der Verletzten vor einigen Tagen noch Mut und Kraft zugesprochen und Anteil an ihrem Schicksal genommen.

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