USA bestätigen:

IS enthauptete 26-jährige Geisel Peter Kassig

Ausland
17.11.2014 06:46
"Ich habe Angst zu sterben", hatte Peter Kassig vor wenigen Wochen in einem Brief an seine Eltern geschrieben. Nun ist die US-Geisel tot - von Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat enthauptet. In einem am Sonntag auf islamistischen Internetseiten veröffentlichten Video ist ein maskierter Mann zu sehen, der behauptet, den 26-jährigen Ex-Elitesoldaten ermordet zu haben. Neben dem mutmaßlichen Täter ist ein abgeschnittener Kopf zu sehen. In der Nacht auf Montag wurde die Echtheit des Videos von der Regierung in Washington bestätigt.

Präsident Barack Obama verurteilte am Sonntag die Enthauptung des US-Bürgers Peter Kassig in starken Worten und sprach der Familie sein Beileid aus. Der 26-jährige Ex-Soldat und Entwicklungshelfer habe einen "unzähmbaren Geist des Guten und der Ausdauer" in sich getragen, erklärte Obama auf seiner Rückreise vom G20-Gipfel in Australien. Wie bei den zuvor vom IS enthaupteten Amerikanern Jim Foley und Steven Sotloff stehe Kassigs Wirken in starkem Kontrast zu allem, wofür die Sunnitenmiliz stehe. Auch der britische Premier David Cameron zeigte sich entsetzt über den "kaltblütigen Mord" an Kassig.

Kassig hatte nach Angaben der "Washington Post" ursprünglich Armeedienst geleistet und war Mitglied des bekannten 75. Ranger Regiments gewesen. Der Infanterist habe mit seiner Einheit von April bis Juli 2007 im Irak gedient. Nach seinem ehrenhaften Ausscheiden aus dem Armeedienst aus medizinischen Gründen habe der aus Indianapolis im US-Bundesstaat stammende Kassig dann begonnen, Politikwissenschaft zu studieren, berichtete das Blatt weiter.

Eigene Hilfsorganisation für Syrer gegründet
Demnach reiste er während seiner Semesterferien in den Nahen Osten und gründete in der Türkei eine eigene kleine Hilfsorganisation. Von der türkischen Grenzstadt Gaziantep aus transportierte er später unter anderem Erste-Hilfe-Lieferungen nach Syrien und arbeitete an humanitären Projekten mit.

Nach Angaben seiner Familie wurde Kassig Anfang Oktober vergangenen Jahres im Osten Syriens verschleppt. Während seiner Gefangenschaft trat er zum Islam über, wie der Sender CNN berichtete. Seinen Vornamen änderte er auf Abdul-Rahman.

Auch Enthauptungen syrischer Soldaten im Video
In dem nun veröffetlichten Video werden auch Enthauptungen syrischer Soldaten gezeigt - als Ort wird die Stadt Dabiq im Norden Syriens angegeben. Ein vermummter Dschihadist richtet in englischer Sprache mit britischem Akzent eine Botschaft an US-Präsident Barak Obama, in der er sagt, dass Kassig US-Soldat gewesen sei und den US-Truppen ähnliches widerfahren werde. Ob es sich bei dem Extremisten um den mutmaßlich aus London stammenden "Jihadi John" handelt, der bereits zuvor an mindestens vier Geisel-Enthauptungen beteiligt gewesen war, ist unklar. Vor Kassig sind die beiden US-Amerikaner Jim Foley und Steven Sotloff sowie die Briten David Haines und Alan Henning vom IS ermordet worden.

Die Eltern von Kassig haben jedenfalls die Medien um einen zurückhaltenden Umgang mit dem nun von den Dschihadisten veröffentlichten Video gebeten: "Die Familie bittet die Medien, den Geiselnehmern nicht in die Hände zu spielen, indem sie Bilder oder das Video der Entführer veröffentlichen. Wir ziehen es vor, wenn an die wichtige Arbeit unseres Sohnes erinnert wird, an die Liebe, die er mit Freunden und Familie teilte." Die Veröffentlichungen der Geiselnehmer hingegen seien zur Manipulation der Amerikaner gedacht und zur Förderung der Ziele der Entführer.

Kampfkraft des IS trotz Luftangriffen weiter groß
Eine von den USA angeführte internationale Allianz fliegt seit Anfang August im Irak und seit Ende September auch in Syrien Luftangriffe gegen die Extremisten. Dennoch stellte die UNO am Freitag in einem Untersuchungsbericht fest, dass die Kampfkraft des IS in Syrien sogar noch größer geworden sei.

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