"Land in EU halten"
Doch EU-Extrawürste für Großbritannien
Am überraschendsten äußerte sich ausgerechnet EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Der Forderung des konservativen Premierministers könne man stattgeben, sein Land von der Verpflichtung auf eine "immer engere Union der Völker Europas" aus dem EU-Vertrag zu befreien, sagte Schulz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er habe damit kein Problem.
Großbritannien sei ohnehin das einzige Land, das sich in den vergangenen Jahrzehnten mit Sonderregelungen von der europäischen Integration ausgenommen habe. "Wir würden ohnehin nur anerkennen, was für London längst gilt."
Zuvor hatte Kanzlerin Angela Merkel in Berlin gegenüber ihrem Parteifreund David Cameron die Möglichkeit von Vertragsänderungen in der EU in Aussicht gestellt. Großbritannien müsse auf jeden Fall in der EU gehalten werden.
Kommentar von Kurt Seinitz:
Wenn das so weitergeht, werden bald die nächsten EU-Staaten aufzeigen und für sich Extrawürste verlangen. Großbritannien, das sich in der EU seit jeher besonders unsolidarisch verhält, darf es nicht gelingen, durch ein erpresserisches EU-Referendum Europa zu zerbröseln. Es steht ohnehin schon an der Kippe.
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